Der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman hat in seiner Kolumne für die New York Times dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden geraten, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Krugman lobte zwar Bidens Leistungen als Präsident, betonte jedoch, diese seien nicht genügend anerkannt. Insbesondere seine schwache Performance in der Debatte gegen Donald Trump habe ihm politisch geschadet. Angesichts der Risiken, sollte Trump die nächste Wahl gewinnen, mahnte er, dass dies möglicherweise “die letzte echte Wahl” in den USA sein könnte.
Bidens Pressesprecherin, Karine Jean-Pierre, trat Gerüchten entgegen, laut denen ein Parkinson-Spezialist den Präsidenten im Weißen Haus besucht habe. In einer hitzigen Presseaussprache bekräftigte sie energisch:
“Ist der Präsident wegen Parkinson behandelt worden? Nein. Wird er wegen Parkinson behandelt? Nein, wird er nicht. Nimmt er Medikamente gegen Parkinson? Nein.”
Jean-Pierre kritisierte das aggressive Verhalten der Medien und appellierte an deren professionellen Respekt, insbesondere in einer Konfrontation mit Ed O’Keefe von CBS.
Einem Bericht der New York Times zufolge besuchte ein Parkinson-Experte, der am Walter-Reed-Militärkrankenhaus tätig ist, das Weiße Haus in den letzten Monaten achtmal. Die genauen Umstände und Gründe dieser Visiten blieben ungeklärt. Trotz hartnäckiger Nachfragen wich Jean-Pierre weiteren Auskünften über den Zweck dieser Besuche aus und auch der Gesundheitsbericht des Präsidenten zeigte keine Anzeichen für Parkinson oder Schlaganfälle.
Der persönliche Arzt des Präsidenten, Kevin O’Connor, klärte schließlich in einem offiziellen Schreiben auf, dass Kevin Cannard, der besagte Spezialist, lediglich Biden’s routinemäßige Gesundheitschecks durchführe. Cannard sei nicht speziell wegen seiner Expertise in Bewegungsstörungen, sondern wegen seiner umfassenden Qualifikationen als Neurologe ausgewählt worden und berate das medizinische Team im Weißen Haus schon seit vielen Jahren.
Biden selbst bleibt in der Diskussion um seine physische Eignung kämpferisch. In einem Brief an die Mitglieder der Demokratischen Partei bekräftigte er seine Entschlossenheit, im Wahlkampf zu bleiben und Trump zu besiegen.
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