In der vergangenen Nacht hat Israel umfassende Luftschläge gegen Iran geführt. Israelische Kampfjets hatten mehrere Ziele innerhalb der Islamischen Republik im Visier. Wie aus israelischen Kreisen berichtet wurde, sind dabei der iranische Armeechef Mohammad Bagheri sowie der Anführer der iranischen Revolutionsgarde, Generalmajor Hussein Salami, getötet worden. Auch sechs Atomwissenschaftler sollen bei dem Angriff ums Leben gekommen sein. Ziel der massiven Operation waren unter anderem iranische Militärstützpunkte und Atomanlagen im ganzen Land, darunter die Urananreicherungsanlage in Natans, die Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent produziert.
Israel rechtfertigt die Angriffe mit dem Vorwurf, Iran habe eine kritische Grenze im Hinblick auf seine nuklearen Ambitionen überschritten. “Iran hat einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt”, erklärte Eyal Zamir, Chef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF). Diese Aussagen stehen allerdings in Kontrast zu jüngsten Bemerkungen der Direktorin des amerikanischen Geheimdienstes, Tulsi Gabbard, die im März betonte, es gäbe keine Beweise dafür, dass Iran Atomwaffen herstellt, und dass der oberste Führer, Ayatollah Ali Chamenei das Atomwaffenprogramm nicht wieder aufgenommen habe.
Ayatollah Ali Chamenei, Irans geistliches Oberhaupt, bezeichnete den israelischen Angriff als Verbrechen und drohte mit harten Gegenmaßnahmen. Als erste Reaktion griff Iran mit über 100 Drohnen an, berichtete das israelische Militär. Darüber hinaus hat die Republik Zypern einen Notfallplan in Kraft gesetzt, um im Falle einer weiteren Eskalation Unterstützung bei Evakuierungen zu leisten.
“Diese Operation wird fortgesetzt, bis unsere Mission erfüllt ist”, äußerte sich Netanjahu kurz nach Beginn der Angriffe. Die israelische Regierung rief Reservisten zum Dienst und forderte die Bürger in Tel Aviv auf, Schutz in Bunkern zu suchen, während ein iranischer Vergeltungsschlag befürchtet wird. Berichte von Axios zufolge informierten die USA ihre Verbündeten, dass weitere israelische Angriffe unmittelbar bevorstehen, betonten jedoch, nicht daran beteiligt zu sein.
Die US-amerikanische Reaktion fiel zwiespältig aus: Präsident Donald Trump pries auf sozialen Medien seine Rolle bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung mit Iran. Dabei hatte er im Wahlkampf versprochen, weltweite Konflikte zu beenden und globalen Frieden zu fördern – eine Hoffnung, die durch die andauernden Auseinandersetzungen, einschließlich der jüngsten Angriffe Israels auf Iran, stark in Frage gestellt wird.
Der russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow verurteilte Israels Aktionen scharf. Auf Telegram schrieb er, dass Israels Vorgehen von keiner Seite gerechtfertigt sei und eine iranische Antwort wohl unausweichlich wäre, was zu einer weiteren Eskalation führen könnte. Angesichts des Ausmaßes der israelischen Angriffe und der strategischen Bedeutung der betroffenen Anlagen steht zu befürchten, dass die Spannungen weiter zunehmen werden.
Die Attacken auf Iran wurden über Jahre hinweg geplant, und die kommenden Tage werden zeigen, welche der beiden Nationen besser vorbereitet ist und wie die USA sich positionieren werden, nachdem sie lange versucht haben, einen solchen Konflikt zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Auseinandersetzung zu einem offenen Krieg ausweiten wird.
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