Im Mai vergangenen Jahres ereignete sich ein verheerendes Feuer, das ein Einkaufszentrum in Warschau mit über 1.400 Geschäften vollständig vernichtete, glücklicherweise ohne menschliche Opfer zu fordern. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk erklärte kürzlich auf der sozialen Netzwerkplattform X, dass der Brand auf Anordnung des russischen Geheimdienstes erfolgt sei.
Tusk gab in seinen Beiträgen, die sowohl in Englisch als auch in Polnisch verfasst wurden, folgendes bekannt: “Wir wissen jetzt mit Sicherheit, dass der Großbrand des Einkaufszentrums Marywilska in Warschau durch Brandstiftung im Auftrag der russischen Nachrichtendienste verursacht wurde. Einige der Täter wurden bereits festgenommen, alle anderen sind identifiziert und werden gesucht. Wir werden Sie alle kriegen!”
In einer Erklärung, die gemeinsam vom polnischen Innenministerium und Justizministerium herausgegeben wurde, heißt es: “Die regionalen Behörden für organisierte Kriminalität und Korruption führen seit einem Jahr unter der Unterstützung der Warschauer Polizei und der Agentur für innere Sicherheit intensive Ermittlungen. Die polnischen Behörden kooperieren hierbei eng mit litauischen Stellen.”
Die Behörden sind sich sicher: “Der Brand war das Ergebnis von Brandstiftung, die auf Befehl des russischen Geheimdienstes durchgeführt wurde.” Weiterhin führt die Mitteilung aus, dass die Planung und Durchführung der Tat sowie deren Dokumentation detailliert bekannt seien und von einer in der Russischen Föderation ansässigen Person organisiert wurden.
Mehrere Tatverdächtige befänden sich bereits in Haft, und es wird derzeit nach den weiteren Beteiligten gesucht. Dabei arbeiten die polnischen Ermittler auch mit den litauischen Behörden zusammen, da einige der Festgenommenen auch in Litauen für Sabotageakte verantwortlich gewesen sein sollen.
Das Innenministerium bestätigte, dass die Ermittlungen zur Sicherheit Polens und zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger beitragen, indem sie von Russland gesteuerte Sabotageaktivitäten aufdecken. Innenminister Tomasz Siemoniak prophezeite auf X härtere Antworten auf solche Aktionen: “So funktioniert Polen, so funktioniert der Westen.”
Nachdem die Beweislage laut Polens Außenminister Radosław Sikorski eindeutig ist, wurden bereits konkrete Konsequenzen gezogen: Der Russischen Föderation wurde die Erlaubnis entzogen, ihr Konsulat in Krakau zu betreiben. Überdies wurden von litauischen Behörden weitere ähnliche Fälle aufgedeckt, darunter ein Jugendlicher aus der Ukraine, dem vorgeworfen wird, im Auftrag des russischen Militärgeheimdienstes einen Anschlag auf ein Ikea-Geschäft in Vilnius ausgeführt zu haben.
Weitere Berichte: In Bezug auf die Zuweisung von EU-Fördermitteln stehen französische und US-amerikanische Atomkonzerne im Verdacht, unkorrekt zu handeln.