Schockwelle durch die Pharmaindustrie: Trumps drastischer Schlag mit 100% Zöllen auf deutsche Medikamente!

Am Donnerstagabend erklärte US-Präsident Trump, dass ab dem 1. Oktober hohe Zölle von 100 Prozent auf alle Arzneimittelimporte sowie auf Lkw-Hersteller in die USA eingeführt werden sollen.

Auf seiner Plattform Truth Social teilte Trump mit, dass Arzneimittelhersteller diese Zölle vermeiden könnten, indem sie eine Produktionsstätte innerhalb der Vereinigten Staaten errichten. Unternehmen, die bereits mit dem Bau begonnen haben oder deren Baubeginn bereits feststeht, werden von den neuen Zöllen ausgenommen.

Diese Maßnahme dürfte erhebliche Auswirkungen auf die globale Pharmaindustrie und den Automobilsektor haben und könnte die Handelsspannungen zwischen den USA und ihren Handelspartnern weiter verschärfen.

Insbesondere die deutsche Pharmaindustrie, für die die USA den größten Exportmarkt darstellen, steht durch diese Entwicklung unter Druck. Fast ein Viertel (23,8 Prozent) der deutschen Pharmaexporte wurden im Jahr 2024 in die USA exportiert, wie vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen.

Die Gesamtexporte pharmazeutischer Produkte hatten dabei einen Wert von etwa 27,0 Milliarden Euro. Eigentlich gab es seit dem Sommer eine Vereinbarung zwischen den USA und der EU, die einen Basiszollsatz von 15 Prozent für EU-Importe in den Vereinigten Staaten festlegte. Es war bislang jedoch unklar, ob diese Zollobergrenze auch auf europäische Hersteller von Arzneimitteln, Halbleitern, und Bauhölzern Anwendung findet.

Zu Beginn dieses Jahres führten die USA eine Untersuchung zur nationalen Sicherheit durch, die möglicherweise zu Zöllen auf pharmazeutische Produkte führen könnte. Allerdings bleibt ungewiss, ob die von Trump angekündigten Zölle ein Ergebnis dieser Untersuchung sind. Trump kündigte zudem an, den Unternehmen mehr Zeit zu geben, um Produktionsstätten in den USA zu errichten.

Im April sorgte Trump bereits für Unruhe auf den globalen Märkten, als er hohe “reziproke” Zölle für fast alle Handelspartner ankündigte, bevor er sie zurücknahm und später im Jahr leicht reduzierte Sätze wieder einführte.

Die jüngst von Trump angekündigten Zölle betreffen nicht Generika, sodass nicht markenrechtlich geschützte Medikamente weiterhin ohne erhöhte Zölle in die USA importiert werden können. Die Zölle auf Lastwagen begründete Trump mit nationaler Sicherheit und argumentierte: “Wir brauchen finanziell gesunde und starke Lkw-Fahrer, aus vielen Gründen, aber vor allem aus Gründen der nationalen Sicherheit”, wie er auf sozialen Medien schrieb. Er warf “anderen Ländern außerhalb der USA” vor, den Markt mit einer “großangelegten ‚ÜBERSCHWEMMUNG‘” von Produkten wie Schränken und Möbeln zu fluten und betonte die Notwendigkeit, US-Fertigungsprozesse zu schützen.

Mehr zum Thema – China befürwortet weiterhin ein System des multilateralen Handels und richtet dabei Kritik an den USA

Schreibe einen Kommentar