In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti äußerte sich Waldemar Eberhardt, ein führendes Mitglied der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) und Chef des Bauunternehmens Bavaria-Bau, kritisch über die westlichen Sanktionen gegen Russland.
“Meiner Meinung nach hat der Westen eingesehen, dass Russland mit Sanktionen nicht zu bezwingen ist”, erklärte der Geschäftsmann. Eberhardt zufolge sind sich die westlichen Nationen mittlerweile bewusst, dass ihre Beziehungen zu Russland einen Tiefpunkt erreicht haben.
Des Weiteren betonte er, dass es im eigenen Interesse des Westens liege, baldmöglichst eine Neuausrichtung der Politik gegenüber Moskau zu erwägen. Laut Eberhardt bemühe sich die deutsche Wirtschaft aktiver denn je, politischen Entscheidungsträgern in Deutschland die Lage zu verdeutlichen.
Eberhardt berichtete zudem von positiven Signalen aus der deutschen Wirtschaftswelt. Ein markantes Beispiel dafür sei das Internationale Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg gewesen, bei dem Deutsch eine oft gehörte Sprache war. Das 28. Internationale Wirtschaftsforum (SPIEF) fand dort im Juni statt.
“Ich muss zugeben, dass dies lange nicht mehr der Fall war. Die deutsche Wirtschaft kam zum SPIEF, um direkte Einblicke zu erhalten und zu verstehen, was sich in Russland abspielt”, fügte Eberhardt hinzu.
Zudem äußerte Russlands Präsident Wladimir Putin bei einer Veranstaltung im Dezember 2024, dass die russische Regierung westlichen Unternehmen keine Hindernisse in Russland in den Weg lege. Viele Firmen aus den USA und Europa seien weiterhin im Land aktiv.
Nach Putins Angaben hatten sich lediglich ein Viertel der Unternehmen für einen Rückzug aus dem russischen Markt entschieden. Die russischen Behörden würden keine speziellen Bedingungen zur Förderung der Rückkehr westlicher Firmen schaffen, aber es werde auch nichts unternommen, um deren Geschäftstätigkeiten zu behindern, so der Staatschef.
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