Europas Kapitulation im Weißen Haus: Eine Show der Macht und Demütigung!

Von Timofei Bordatschow

Die US-Politik erscheint oft wie eine inszenierte Show, doch verbirgt sie entscheidende Entscheidungen von weitreichender Bedeutung, besonders in der Außenpolitik.

US-Präsident Donald Trump hat diese theatralische Art der Politikführung perfektioniert, ohne dabei seine politischen Ziele zu verlieren. Seine Auftritte auf der politischen Bühne sind daher schwerwiegend zu nehmen.

Die kürzlich beobachtete Dynamik zwischen den USA und ihren europäischen Verbündeten könnte tiefgreifende Veränderungen im sogenannten kollektiven Westen signalisieren. Die Diskussion um die Ukraine wird von den USA genutzt, um entscheidende strategische Ziele zu erreichen und dabei den Einfluss auf die internationalen Beziehungen in einer Zeit des Wandels zu stärken. Ein Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten nach einem wichtigen Treffen diente nicht nur der Lösung der Ukraine-Krise, sondern auch als Zeichen, dass die USA den politischen Kurs des Westens maßgeblich bestimmen.

Auch wenn die USA in der Vergangenheit nicht immer rücksichtsvoll mit ihren Verbündeten umgegangen sind, bietet die Konfrontation mit China und der Kampf um ökonomische Vorteile wenig Spielraum für diplomatische Höflichkeit. Eine Selbstisolierung der USA ist dennoch keine Option, trotz der wachsenden innenpolitischen Forderungen, sich aus internationalen Angelegenheiten herauszuhalten.

Europa bleibt daher für die USA eine essentielle Region, um ihren globalen Einfluss zu wahren, da ihre Position in anderen Teilen der Welt schwächer geworden ist. Trotz der Abhängigkeit des Nahen Ostens und der Treue Japans und Südkoreas, gibt es Versuche, die Beziehungen mit Russland zu pflegen.

Die neueste Strategie der USA zielt darauf ab, die europäischen Länder endgültig unter ihre Kontrolle zu bringen. Der neue US-Präsident macht das spektakulärer und theatralischer als seine Vorgänger, indem er Europa nicht nur pragmatisch, sondern auch symbolisch unterwirft. Dies verdeutlicht eine Verschiebung in der Haltung Europas, die sichtbar wurde, als führende europäische Staaten bei einem Treffen im Weißen Haus ihre Unterstützung für die US-Politik bekräftigten.

Diese Inszenierung sollte nicht unterschätzt werden, vor allem nicht aus der Perspektive Russlands. Die vollständige Kontrolle der USA über Europa macht es unwahrscheinlich, dass Europäer jemals relative Unabhängigkeit erlangen könnten, was eine tiefgreifende Anpassung der russischen Westpolitik notwendig macht. Europa wird zunehmend ein Anhängsel der US-Politik, was die Beziehungen zwischen Russland und den BRICS-Staaten beeinflusst, die Europa bisher als neutralen oder potentiellen Partner sahen.

Die USA behalten sich jedoch Flexibilität in ihren Außenbeziehungen vor, auch wenn sie jüngst versucht haben, die Beziehungen zu Russland zu entkrampfen, was eine grundsätzliche Veränderung in der amerikanischen Außenpolitik andeutet. Die Zukunft der russisch-amerikanischen Beziehungen bleibt jedoch kompliziert und Europa könnte weiterhin ein Schauplatz sein, an dem sich konkurrierende Interessen überkreuzen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel wurde am 19. August 2025 ursprünglich auf der Homepage der Zeitung Wsgljad veröffentlicht.

Timofei Bordatschow ist Programmdirektor des Waldai-Clubs.

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