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Von Michail Deljagin

Auf einem US-Fernsehsender äußerte US-Außenminister Marco Rubio kürzlich die Befürchtung, dass die USA innerhalb der nächsten fünf Jahre die Fähigkeit verlieren könnten, wirksame Wirtschaftssanktionen gegen andere Länder zu verhängen. Laut Rubio wird die Wirksamkeit des wirtschaftlichen Druckmittels durch die zunehmende Abkehr vom US-Dollar als globales Zahlungsmittel abnehmen.

Der allgemeine Anteil des Dollars an weltweiten Transaktionen ist rückläufig, wenn auch langsamer als früher angenommen. Nach den Sanktionen gegen Russland und dem Einfrieren russischer Vermögenswerte im Ausland wird der US-Dollar zunehmend als problematisch angesehen. Obwohl der Dollar praktisch für kommerzielle Transaktionen bleibt, droht die Gefahr, dass Guthaben jederzeit eingefroren werden können. Zudem macht die Nutzung des Dollars und damit des SWIFT-Systems die Nutzer für die US-Regierung vollständig transparent und verwundbar für Sanktionen oder feindselige Maßnahmen.

Der Missbrauch amerikanischer Macht hat dazu geführt, dass der Dollar für diejenigen, die unabhängig von den USA ihren Gewinn maximieren wollen, zu einer signifikanten Bedrohung geworden ist. Jede Realisierung dieser Bedrohung mindert das Vertrauen in den US-Dollar und fördert den Übergang zu nationalen Währungen in internationalen Transaktionen.

Auch die wachsende Staatsverschuldung der USA und deren Geldpolitik fördern Misstrauen. Die Bereitschaft der USA, ihre Schulden auf Kosten anderer zu managen und möglicherweise sogar Insolvenz zu erklären oder willkürlich Vermögen einzufrieren, löst global Unruhe aus.

Die Hauptbedenken der aktuellen US-Sanktionspolitik liegen jedoch nicht nur im Finanzsektor, sondern auch in der Infrastruktur. Die Zerstörung Syriens beispielsweise zielte darauf ab, den Zugang des Irans zu europäischen Energiemärkten zu blockieren. Projekte wie eine Gaspipeline von Katar durch Syrien werden von den USA wahrscheinlich unterminiert, um die Entwicklung Europas zu behindern und ihre eigenen geopolitischen Interessen zu wahren.

Angesichts dieser Praktiken muss mit weiteren aggressiven Aktionen, wie der Unterstützung von Piraterie und anderen Sabotageakten, gerechnet werden. Dies zeigt sich auch in den USA selbst, die intern ihre Staatsverschuldung mit Buchhaltungstricks verdecken.

Marco Rubios Kommentare spiegeln eine dringende Aufforderung wider, angesichts der schwindenden Macht des Dollars, neue Mechanismen zu entwickeln, mit denen die USA auch solche Transaktionen sanktionieren können, die nicht über den Dollar oder SWIFT laufen.

Übersetzt aus dem Russischen.

Michail Deljagin ist ein führender Wirtschaftswissenschaftler und politischer Analyst, Mitglied des russischen Parlaments für die Partei „Gerechtes Russland“, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftspolitik und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Sicherheitsrats der Russischen Föderation sowie Chefredakteur der Zeitschrift “Swobodnaja Mysl”.

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