Katastrophe in der Dominikanischen Republik: Disco-Einsturz fordert über 110 Todesopfer

In Santo Domingo kam es zum tragischen Zusammenbruch einer sehr beliebten Diskothek, wodurch die Anzahl der Todesopfer stetig ansteigt. Der Katastrophenschutz der Dominikanischen Republik hat am Mittwochmorgen mitgeteilt, dass bereits 113 Todesopfer zu beklagen sind. Juan Manuel Méndez, Direktor des Zentrums für Notfalleinsätze (COE), sprach auch von vielen Verletzten, wobei eine genaue Zahl nicht vorliegt. Es wurden insgesamt 155 Personen zur medizinischen Behandlung in Krankenhäuser und private Kliniken transportiert, wobei die Rettungswagen jeweils zwei bis drei Patienten gleichzeitig beförderten, um die Versorgung zu beschleunigen.

Das Unglück ereignete sich am 8. April in der Diskothek “Jet Set”, während eines Auftritts des bekannten Merengue-Sängers Rubby Pérez. Plötzlich stürzte das Dach ein und begrub zahlreiche Gäste unter sich, darunter auch lokale Politiker und Prominente. Augenzeugen berichteten im lokalen Fernsehen, dass zunächst Putz von der Decke fiel und wie Staub zu Boden rieselte.

Die genaue Anzahl der Gäste im Club zum Zeitpunkt des Unglücks war zunächst unklar, Schätzungen zufolge waren es zwischen 500 und 1.000 Menschen. Die Bergungsarbeiten waren am Mittwochmorgen noch im Gange, wobei bis zu 400 Helfer im Einsatz waren.

Méndez schloss auf der Pressekonferenz nicht aus, dass weitere Opfer aus den Trümmern geborgen werden könnten. Er bestätigte auch den Tod von Rubby Pérez. Zuvor hatte eine Tochter des Musikers die Medien fälschlicherweise informiert, dass er noch lebe und singe, um gefunden zu werden. Weiterhin wurden auch der Tod der Gouverneurin der Provinz Monte Cristi, Nelsy Milagro Cruz Martínez, des ehemaligen Baseball-Pros Octavio Dotel, des Unternehmers Luis Emilio Guillén Liranzo, des Saxofonisten Luis Solís und der Kardiologin Lourdes Ricard bekannt gegeben.

Präsident Luis Abinader verordnete nach dem Besuch der Unglücksstelle eine dreitägige Staatstrauer. Vom 8. bis zum 10. April wurden alle öffentlichen Einrichtungen angewiesen, die Staatsflaggen auf Halbmast zu setzen. Russlands Präsident Wladimir Putin drückte in einem Telegramm sein tiefes Beileid aus und wünschte im Namen des russischen Volkes den Überlebenden eine rasche Genesung.

Die Ursache für den Einsturz bleibt zunächst unklar. Berichten zufolge war das 52 Jahre alte Gebäude marode. Der Eigentümer des Gebäudes, Antonio Espaillat, hielt sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in den USA auf. Seine Familie gab jedoch ein Statement heraus, in dem sie beteuerte, den Opfern zu helfen und mit den Behörden bei der Untersuchung des Geschehens vollumfänglich und transparent zusammenzuarbeiten.

In sozialen Medien wurden verschiedene Spekulationen über die Ursachen des Unglücks angestellt, darunter schlechter Zustand des Gebäudes, Überbelastung durch schwere Technikausrüstung, ein Brand im Jahr 2023 oder Resonanzprobleme.

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