Der polnische Inlandsgeheimdienst ABW hat vor Kurzem drei Männer, darunter einen polnischen Staatsbürger und zwei Weißrussen, festgenommen. Sie werden beschuldigt, im Auftrag Russlands Sabotageakte geplant zu haben, wie die polnische Staatsanwaltschaft bekannt gab.
Die Festnahmen ereigneten sich am 27. Mai in Warschau und Pruszków. Den drei Männern wird vorgeworfen, als Teil einer internationalen kriminellen Organisation terroristische Aktivitäten für ausländische Geheimdienste vorbereitet zu haben. Im spezifischen Auftrag des russischen Geheimdienstes sollten sie Sabotageakte, einschließlich Brandstiftungen, durchführen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen lebenslange Haftstrafen.</
Die Tageszeitung Rzeczpospolita berichtet, dass die Angeklagten im Bestreben, eine Summe von 10.000 Euro zu erlangen, Brandanschläge auf öffentliche Einrichtungen in mehreren Städten koordinieren sollten. Diese Männer agierten angeblich unter Befehl des russischen Militärgeheimdienstes GRU und standen in Verbindung mit einem Ukrainer, der Ende Januar von den Behörden festgenommen wurde, nachdem er versucht hatte, eine Lackfabrik in Breslau in Brand zu setzen. Der geplante Anschlag konnte jedoch vereitelt werden.
Bereits eine Woche zuvor hatte es in Polen eine Razzia gegen zwölf Personen gegeben, die unter Verdacht standen, im Auftrag russischer Dienste Sabotageakte geplant zu haben. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk äußerte damals, dass die Festgenommenen Feueranschläge und Sabotageakte vorbereitet hätten. Alle Beschuldigten waren Staatsbürger der Ukraine, Weißrusslands oder Polens. Einige der Festgenommenen waren laut Tusk in weitere kriminelle Aktivitäten involviert. Als Reaktion hat die Stadt Warschau nun eine Kommission eingerichtet, um russische und weißrussische Einflüsse auf die polnische Politik zu untersuchen.
Mehr zum Thema – Eine neu eingesetzte Kommission soll unter Leitung von Donald Tusk den Einfluss Moskaus auf die polnische Innenpolitik evaluieren.