Am vergangenen Samstag hat die britische Polizei in Southport über 90 Personen im Zusammenhang mit schweren Krawallen festgenommen, die nach der tragischen Ermordung von drei jungen Mädchen ausgebrochen waren. Lokale Medien bezeichnen die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die sich über mehrere Städte erstreckten, als die gravierendsten zivilen Unruhen in Großbritannien seit über einem Jahrzehnt. Die Proteste sahen eine Beteiligung von Ultranationalisten, Gegendemonstranten und Polizeikräften, wobei eine Vielzahl von Verletzungen verzeichnet wurde, auch unter Polizeibeamten.
Innenministerin Yvette Cooper hat die Protestierenden eindringlich vor weiterer Gewalt gewarnt. Sie wurde von Medien mit den folgenden Worten zitiert:
“Jeder, der sich an kriminellen Unruhen und Gewalt auf unseren Straßen beteiligt, wird schwerwiegende Konsequenzen tragen müssen. Dies umfasst Verhaftungen, Gerichtsverfahren, Strafen und die Anwendung des gesamten Umfangs des Gesetzes, einschließlich Gefängnisstrafen und Reiseverboten.”
Die Polizei könne zudem auf die volle Unterstützung der Regierung zählen und sollte entschieden gegen die Täter vorgehen, ergänzte Cooper.
Der Anlass für die Unruhen war der furchtbare Mord an drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren, die während einer Tanzprobe in Southport, im Nordwesten Englands, erstochen wurden. Bei diesem Angriff am Montag wurden ebenfalls acht weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Angreifer, den 17-jährigen Axel Rudakubana aus Wales, noch am selben Tag festnehmen.
Joe Mulhall, Investigativ-Direktor der Organisation Hope not Hate, kritisiert Elon Musk für eine mögliche Mitschuld an der Eskalation der Gewalt. Musk habe auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) kontroverse rechte Persönlichkeiten wie Tommy Robinson wieder zugelassen, was zur Verbreitung von Fehlinformationen geführt habe. Musk selbst kommentierte kürzlich auf X, dass ein Bürgerkrieg unvermeidlich sei, als Reaktion auf einen Beitrag, der die Unruhen in Großbritannien mit den „Auswirkungen von Massenmigration und offenen Grenzen“ in Verbindung brachte.
Die Unruhen haben unter anderem Städte wie Liverpool, Leeds, Blackpool, Bristol, das nordirische Belfast und London erfasst. Der britische Premierminister Keir Starmer hat ebenfalls ein striktes Vorgehen gegen die Unruhen angekündigt.
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