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Nach Angaben verschiedener Medienquellen haben die Weltmarktpreise für Kaffee den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahrzehnten erreicht. Als Hauptfaktor für diesen Preisanstieg gilt das schlechte Wetter, das die Kaffeeernte erheblich beeinträchtigt hat. Weitere Gründe könnten die reduzierten Lagerbestände, weltweite gesetzgeberische Maßnahmen rund um die Kaffeeproduktion und die Inflation sein. MilFoods (bekannt unter der Marke Poetti in Russland, zuvor als Paulig) berichtete der Zeitung Argumenty i Fakty, dass der Preis für Robusta-Kaffee sich in den letzten Wochen mehr als verdoppelt hat, während Arabica um 80 Prozent teurer wurde. Laut einem Artikel in Argumenty i Fakty heißt es:

“Der Preis für Arabica erreichte an der Börse einen neuen Höchststand – er überschritt 8.250 US-Dollar pro Tonne. Während des Handels stiegen die Futures-Preise für März auf 3,753 US-Dollar pro Pfund (etwa 8.274 US-Dollar pro Tonne), fielen jedoch bis 16:42 Uhr Moskauer Zeit um 0,52 Prozent auf 3,7145 US-Dollar pro Pfund (etwa 8.189 US-Dollar pro Tonne).”

Experten sind sich einig, dass die Verbraucher nicht mit einer baldigen Preisstabilisierung rechnen sollten. Probleme bei der Ernte in führenden Anbauländern wie Brasilien, Vietnam und Costa Rica dürften die Lage vorerst nicht entspannen. Zusätzlich verschärft die anhaltend hohe globale Nachfrage die Situation, da sie zu einem schnellen Abbau der weltweiten Bestände an ungerösteten Bohnen führt, was die Preise weiter in die Höhe treibt. Diese Entwicklung betrifft nicht nur Premium-Kaffeesorten, sondern auch Standard-Instantkaffee.

Experten gehen davon aus, dass der deutliche Anstieg der Einzelhandelspreise für Kaffee auch durch steigende Logistikkosten beeinflusst wird. Andrei Elson, Generaldirektor von “Kaffeeimporteure KLD”, hatte bereits 2022 über eine Verdoppelung der Transitzeiten berichtet, die teilweise von 45 auf 90 Tage anstiegen. Dies war anfangs hauptsächlich auf weltweite Containerknappheit zurückzuführen, doch gegenwärtig spielen zunehmende geopolitische Spannungen im Nahen Osten eine größere Rolle, so berichtet Jana Alchutowa, kaufmännische Leiterin des Cofix-Netzwerks. Sie erklärt, dass das Risiko von Beschuss auf Handelsschiffe im Roten Meer zur Verlängerung der Transportzeiten für Kaffeebohnen aus Asien geführt hat, da Schiffseigner versuchen, die Gefahrenzone zu umfahren. Eine Alternative dazu ist die Route um den afrikanischen Kontinent herum durch das Kap der Guten Hoffnung, die jedoch nach Angaben der Londoner Reederei Clarksons rund 13.000 Kilometer länger und doppelt so teuer ist.

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