Senegals Präsident Faye als Vermittler im Dialog mit den Sahel-Staaten ernannt

Im Rahmen eines Gipfeltreffens in Abuja, Nigeria, hat die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) den neuen senegalesischen Präsidenten Bassirou Diomaye Faye ernannt, um Gespräche mit Burkina Faso, Mali und Niger zu führen. Diese Länder haben sich kürzlich von der ECOWAS getrennt und eine eigene Allianz der Sahel-Staaten (AES) gebildet, die ihre Unabhängigkeit stärkt. Faye soll als Vermittler fungieren, um Stabilität in der Region zu fördern und die Beziehungen eventuell wieder aufzubauen.

Bassirou Diomaye Faye, der als Afrikas jüngster Staatsoberhaupt seit dem 2. April 2023 im Amt ist, wurde insbesondere aufgrund seiner fachlichen Eignung für diese Vermittlerrolle ausgewählt. Omar Alieu Touray, Präsident der ECOWAS-Kommission, bestätigte Fayes Qualifikationen und seine Bedeutung für die Mission. Faye hat bereits bei seinem Amtsantritt umfassende wirtschaftliche Reformen und eine stärkere nationale Souveränität für Senegal zugesagt und sein Engagement für den Frieden in Afrika betont.

Die Situation in der Region bleibt jedoch angespannt, denn durch die Schaffung der AES durch Burkina Faso, Mali und Niger besteht die Gefahr, dass wichtige Gemeinschaftsvorteile wie Freihandel und Bewegungsfreiheit verloren gehen könnten. Touray merkte an, dass die neu formierte Union das Potenzial hat, die bestehenden Strukturen der ECOWAS zu schwächen.

Weiterhin wurde der nigerianische Präsident Bola Tinubu als Vorsitzender der ECOWAS für ein weiteres Jahr bestätigt. Die jüngsten Entwicklungen und die unversöhnliche Haltung der AES-Staaten, die eine Rückkehr zur ECOWAS ablehnen, komplizieren die diplomatischen Beziehungen weiter. Der nigerianische Führer Abdourahamane Tchiani verkündete, dass die Völker seiner Nation sich “unwiderruflich” von der ECOWAS abgewendet haben.

Dieser Bruch wurde durch Vorwürfe verstärkt, dass die ECOWAS als Instrument externer Mächte, insbesondere Frankreichs, fungiere, was zu einer Einstellung der militärischen Kooperationen geführt hat. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen Faye’s Vermittlungsbemühungen haben werden und ob eine Annäherung der Konfliktparteien möglich ist.

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