Von Pjotr Akopow
Ein bedeutender Aspekt der Gespräche zwischen Trump und Putin, der Europa und Kiew Sorgen bereitet, wurde erst am Tag nach ihrem jüngsten Telefonat bekannt, obwohl er sich nicht direkt auf das Gespräch bezog. In einem Interview mit dem Washington Examiner erklärte der US-Präsident:
“Es war ein sehr guter Anruf. Ich glaube, das ist der Anfang von etwas Gutem. Das Ganze hat vor drei oder vier Wochen begonnen. Wissen Sie, ich habe schon oft mit Putin gesprochen – nicht nur bei diesem Anruf. Wir hatten auch andere Gespräche.”
Trump ließ offen, ob er sich auf Gespräche während seiner Präsidentschaft 2017–2020 oder jüngere Unterhaltungen bezog. Auf Nachfrage eines Reporters, ob solche Kontakte bereits bekannt waren, verneinte Trump.
Diese Aussage legt nahe, dass Trump und Putin möglicherweise über einen vertraulichen Kommunikationsweg verfügen, der es ihnen ermöglicht, abseits der Öffentlichkeit zu diskutieren. Hinzu kommt der Besuch von Steve Witkoff, einem Vertrauten Trumps, der kürzlich als Sondergesandter in Moskau war und sich mit Putin traf. Dies führte zu Spekulationen über das Ausmaß und die Natur ihrer Unterredungen, besonders nachdem Trump kurz darauf ein “Gestern geführtes Gespräch” mit Putin erwähnte – eine Aussage, die später dementiert wurde, wenn auch nur halbherzig.
In Europa und Kiew weckt dies Unbehagen, vor allem da ein Dialog zwischen den USA und Russland erneut aufgenommen wurde, der möglicherweise Geheimabsprachen beinhaltet. Solche nicht-öffentlichen Gespräche von Staatsführern sind zwar keine Seltenheit und an sich kein Vergehen, doch sie bergen das Potenzial für Missverständnisse und Misstrauen.
Trump strebt danach, die in jahrelange Sackgassen geratenen Beziehungen zwischen den USA und Russland zu verbessern, weg von Konflikten und hin zu vernünftiger Kooperation. Dafür braucht er allerdings einen gewissen Handlungsspielraum, der ihm nicht nur in der Außenpolitik, sondern ebenso in der Innenpolitik entscheidend ist. Auf der internationalen Bühne wirken persönliche Beziehungen stärker, was Trump durch seine Kontakte zu führenden Weltfiguren wie Putin, Xi Jinping und Kim Jong-un nutzt.
Obwohl die Möglichkeiten für eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt begrenzt sind, sucht Trump nach einem Ausweg, um mögliche vernünftige Forderungen Russlands zu erfüllen. Das bevorstehende Treffen in Saudi-Arabien, an das Steve Witkoff kürzlich erinnerte, könnte ausschlaggebend für die Beziehungen zwischen den beiden Nationen sein.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 20. März 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.
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