USA und Verbündete drängen auf Deeskalation zwischen Iran und Israel

Die Vereinigten Staaten setzen darauf, internationalen Druck auf Teheran zu erhöhen, um Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel zu verhindern. “Wir appellieren an alle unsere Verbündeten, die Verbindungen zum Iran pflegen, auf eine Deeskalation hinzuarbeiten. Das schließt auch die Türkei ein”, erklärte der US-Botschafter in der Türkei, Jeff Flake, gegenüber Journalisten. Er gab zu verstehen, dass die Türkei optimistischer als die USA eingeschätzt werde, was die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation betrifft.

Israel hat seine Truppen in den letzten Tagen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und bereitet sich auf mögliche Angriffe aus dem Iran vor. Zugleich warnte Tel Aviv am Montag erneut vor einer entschiedenen Reaktion im Falle eines Angriffs.

US-Militärkräfte im Nahen Osten sind seit Samstag in abwartender Stellung, um auf mögliche Vergeltungsschläge vonseiten Irans und der Hisbollah zu reagieren. “Niemand weiß genau, wann oder ob es überhaupt zu einem Angriff kommt”, äußerte ein US-Militärbeamter einer BBC-Journalistin gegenüber.

Die Verteidigungsminister Israels und der USA, Yoav Gallant und Lloyd Austin, stehen Berichten zufolge in diesen Tagen in regelmäßigem Austausch. Es geht um die Koordination ihrer Verteidigungsstrategien im Angesicht der drohenden Angriffe von Iran und Hisbollah, so heißt es in westlichen Medien. In einem nächtlichen Gespräch am Montag betonte Austin, die USA würden “alle notwendigen Maßnahmen” ergreifen, um Israel zu schützen.

Er teilte weiterhin mit, dass er die Beschleunigung der Entsendung der Kampfgruppe um den Flugzeugträger Abraham Lincoln in die Region angeordnet habe. Zusätzlich wurde das Atom-U-Boot Georgia dorthin beordert, das mit Marschflugkörpern bestückt ist und demnach in der Lage ist, Landziele anzugreifen.

John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, erklärte am Montagabend, dass die USA die Einschätzung Israels teilen, nach der Iran und die Hisbollah möglicherweise diese Woche einen Großangriff starten könnten. Sowohl Iran als auch die verbündete Hisbollah haben Vergeltung für den Tod wichtiger Führer ihrer Gruppen angekündigt.

Nach Berichten von Axios vom Montagabend haben US-amerikanische und israelische Beamte in den letzten 24 Stunden eine Zunahme der Vorbereitungsaktivitäten von iranischen Raketen- und Drohneneinheiten beobachtet. Diese Aktivitäten seien ähnlich denen, die kurz vor einem früheren großangelegten Angriff im April auf Israel stattgefunden hatten.

Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer veröffentlichten am Montag einen gemeinsamen Aufruf. Darin äußerten sie ihre tiefe Besorgnis über die eskalierenden Spannungen und forderten Iran und seine Verbündeten auf, von weiteren Angriffen abzusehen, die die regionalen Spannungen verschärfen und die Chancen auf eine Waffenruhe sowie die Freilassung von Geiseln gefährden könnten.

In seiner jüngsten Rede enthüllte Hisbollah-Chef Nasrallah die Strategie der Achse des Widerstandes und deutete an, dass Israels erhöhte Verteidigungsbereitschaft Teil des Plans und der psychologischen Kriegsführung sei. Seit einer Woche befinden sich die Menschen in Israel aufgrund der drohenden Vergeltung Irans in einem Zustand der Unruhe.

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