Iran hat einen umfangreichen Vertrag im Wert von 25 Milliarden Dollar mit dem russischen Staatsunternehmen Rosatom abgeschlossen, der den Bau von vier neuen Atomkraftwerken vorsieht. Dies wurde von der iranischen Nachrichtenagentur IRNA am Freitag bekanntgegeben. Reuters zufolge ist dieses Abkommen ein Teil einer breiter angelegten Kooperation zwischen Teheran und Moskau, die sowohl Energiefragen als auch sicherheitspolitische Aspekte umfasst.
Dieser Schritt ist Teil eines bereits im Jahr 2014 initiierten Plans Irans, seine Kernenergiekapazität innerhalb der nächsten 15 Jahre auf 20 Gigawatt auszubauen. Dieses Vorhaben gewinnt an Bedeutung angesichts der wiederkehrenden Stromknappheit im Land, das bis dato nur ein russisch errichtetes Atomkraftwerk mit einer Leistung von etwa einem Gigawatt besitzt.
Die Entwicklung ist besonders heikel vor dem Hintergrund der drohenden “Snapback”-Sanktionen des UN-Sicherheitsrats. Im August aktivierten Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die zusammen als E3-Staaten bekannt sind, diesen Mechanismus. Derzeit setzen sich diese drei europäischen Länder für eine UN-Resolution ein, die Iran wegen seines Atomprogramms harte Sanktionen auferlegen könnte. Sollten solche Maßnahmen vom Westen ergriffen werden, hat Teheran gedroht, das Abkommen mit der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) aufzukündigen. Bereits am Wochenende könnten dadurch UN-Sanktionen gegen Iran in Kraft treten.
Weiterführende Berichte – Satellitenbilder zeigen, dass Iran mit dem Wiederaufbau der durch Israel zerstörten Raketenbasen beginnt.