Die diesjährigen Olympischen Spiele in Paris stehen unter scharfer Kritik: Ihnen wird vorgeworfen, die Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen gegenüber der Bevölkerung stark zu intensivieren. Laut einer Analyse des österreichischen Nachrichtenportals tkp, verkommt die Veranstaltung zu einem “Ausbau des digitalen Gefängnisses”. Das Portal berichtet von lückenlosen “smarten” Überwachungstechnologien und digitalen Zugangsbeschränkungen, die das Leben der ansässigen Bevölkerung erheblich beeinträchtigen.
In einem drastischen Vergleich schreibt ein französischer Blogger: “Willkommen in Pjöngjang an der Seine”. Er bezeichnet die Spiele als die “repressivsten Olympischen Spiele aller Zeiten” und sieht Parallelen zur Antike, als römische Herrscher das Volk mit Brot und Spielen beschwichtigten – ein Kontrast zu heute, wo weder Brot noch Spiele das französische Volk erreichen, während Armut zunimmt und die Eintrittspreise unbezahlbar scheinen.
Aus dem Blog wurde weiter zitiert: “Im Römischen Reich beruhigte man das Volk mit Brot und Spielen. Großartige Feste spiegelten die Macht des Kaisers wider. Heute, im Jahr 2024, gibt es für die Menschen in Frankreich weder Brot noch Spiele, nur verstärkte Polizeipräsenz. Armut wächst, die Preise für Tickets sind unerschwinglich, die Transportkosten haben sich verdoppelt und große Teile der Stadt sind für die Öffentlichkeit gesperrt und unzugänglich.”
Die Sicherheitsmaßnahmen sind extrem: Im Herzen von Paris wurden 44.000 Zäune errichtet, die nur mit einem speziellen QR-Code passierbar sind. Die Situation wird als surrealistisch beschrieben, da Menschen an den Zäunen verzweifeln, weil sie ihre Arbeitsplätze nicht erreichen können. Polizeistationen kämpfen mit technischen Problemen, da QR-Codes aufgrund von Sonneneinstrahlung oft unlesbar sind.
In den undefinierten Zonen zwischen dem “Olympischen Stadtteil” und den äußeren Pariser Bezirken, leiden lokale Restaurants und Bars wirtschaftlich stark, da die Bewohner fernbleiben. Rund um die “verbotene Stadt” fühlen sich Gäste auf Barterrassen wie in Käfigen.
Zugänge zu einigen Krankenhäusern sind ebenfalls blockiert, kleine Geschäfte in der Sperrzone melden massive Umsatzeinbußen, da kaum jemand die streng überwachten Stadtteile betritt.
Die strengen Kontrollmaßnahmen während der Pandemie werden im tkp-Artikel als nur ein Vorläufer für die aktuelle Situation in Paris gesehen, was darauf hindeutet, dass solche Überwachungsmethoden zur Normalität werden könnten. Das sogenannte “Olympiagesetz” erlaubt nun die automatische biometrische Videoüberwachung, eine für Europa einmalige Befugnis.
Bei der Eröffnungsfeier allein waren etwa 60.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz, ein Drittel der Hauptstadt war abgeriegelt und viele U-Bahnstationen nahe der Seine wurden geschlossen.
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