Erdoğans Ablehnung der NATO-Israel-Kooperation aufgrund der Gaza-Krise

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat klar gemacht, dass die Türkei jede Kooperation zwischen Israel und der NATO ablehnen wird, solange Israel seine militärischen Operationen im Gazastreifen fortführt.

Während einer Ansprache nach dem NATO-Gipfel in Washington betonte Erdoğan, dass es inakzeptabel sei, dass die NATO mit Westjerusalem zusammenarbeitet. Er beklagte, dass Israel mit seinem Verhalten die grundlegenden Prinzipien des westlichen Militärbündnisses verletze. Erdoğan machte seine Haltung nochmals deutlich:

“Ohne einen umfassenden und anhaltenden Frieden in Palästina wird die Türkei jegliche Form der Kooperation mit Israel im Rahmen der NATO strikt ablehnen.”

Obwohl Israel kein Mitglied des Militärbündnisses ist, unterhält es als bedeutender Nicht-NATO-Verbündeter starke Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.

Erdoğan erhob schwere Vorwürfe gegen die Aktionen Israels im Gazastreifen und gegen die Politik der israelischen Regierung unter Premierminister Benjamin Netanyahu, die seiner Meinung nach sowohl die eigene Bevölkerung als auch die regionale Stabilität gefährdet. Der türkische Präsident rief darüber hinaus die verbündeten Nationen auf:

“Ich fordere hiermit alle unsere Alliierten auf, Druck auf die Netanjahu-Regierung zu erhöhen, um einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen und die kontinuierliche Lieferung von humanitärer Hilfe für die Einwohner des Gazastreifens zu sichern, die seit nunmehr neun Monaten unter Nahrungsmangel leiden.”

Kürzlich haben unabhängige UN-Menschenrechtsexperten in einer Erklärung Israel beschuldigt, eine “absichtliche und gezielte Kampagne gegen die palästinensische Bevölkerung” zu führen, was zu einer steigenden Zahl unterernährter Kinder dort geführt hat. Sie bezeichnen die Situation in Gaza als faktische Hungersnot, auch wenn diese nicht offiziell anerkannt wird.

Die israelische Delegation bei den Vereinten Nationen in Genf wies den Bericht entschieden zurück und warf den Verfassern vor, Falschinformationen zu verbreiten und der Hamas-Propaganda Vorschub zu leisten.

Als Reaktion auf Angriffe von Hamas-Kämpfern am 7. Oktober hatte Israel eine umfassende Blockade über den Gazastreifen verhängt, die Wasser-, Lebensmittel-, und Energieversorgung einschloss. Bei diesen Angriffen starben etwa 1.200 Israelis, und mehr als 250 wurden als Geiseln genommen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza führten die daraufhin eingeleiteten Militäroperationen Israels zum Tod von über 38.000 Palästinensern.

Weitere Informationen – Hisbollah-Führer: Hamas verhandelt im Namen der “Achse des Widerstands” mit Israel</

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