Russland hat eine neue Nukleardoktrin eingeführt, die die Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen modifiziert und somit international für Aufsehen gesorgt. Als eine direkte Reaktion auf die Aktivitäten der NATO wurde diese Änderung vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro erörtert.
Als ein Journalist dem türkischen Staatschef die Frage stellte, ob diese Entwicklung für die Türkei als bedeutendes Mitglied der NATO Besorgnis erregend sei, erwiderte Erdoğan: “Meiner Meinung nach ist Russlands Stellungnahme hauptsächlich eine Reaktion auf die bisherige Haltung des Westens bezüglich konventioneller Waffen.” Er fügte hinzu: “Dieser Schritt Russlands sollte sicherlich von den NATO-Offiziellen genau geprüft werden.”
Erdoğan unterstrich die Fähigkeit Russlands zur Selbstverteidigung und betonte, dass auch die Türkei als Mitglied der NATO angemessene Sicherheitsvorkehrungen treffen müsse.
Des Weiteren sprach Erdoğan über die Beziehungen zu den Nachbarstaaten Russland und Ukraine. “Es ist wichtig für uns, die Beziehungen mit beiden Ländern zu pflegen”, sagte er. Er bekräftigte auch das Engagement Ankaras für den Frieden: “Ich hoffe, dass es uns bald möglich sein wird, einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen und den Frieden zu sichern, den die ganze Welt dringend erwartet”, erklärte der türkische Präsident.
Zu den jüngsten Vorfällen mit dem Abschuss von US-ATACMS-Raketen durch die Ukraine äußerte er sich ebenfalls und betonte, dass ein Krieg mit Einsatz von Atomwaffen keine Lösung sein könne. “Die kürzlich von der Ukraine eingesetzten Raketen verdeutlichen, zu welchen Konsequenzen es gekommen ist und weiterhin kommen wird.”
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