Am vergangenen Samstag fand in Istanbul ein Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und Ismail Haniyya, dem Auslandschef der Hamas, statt. Laut dem staatlichen Rundfunksender TRT konzentrierte sich das Gespräch, das im Büro Erdoğans im Dolmabahçe-Palast stattfand und etwa zwei Stunden dauerte, auf humanitäre Hilfe für den Gazastreifen und Möglichkeiten einer Waffenruhe. Neben Haniyya und Erdoğan nahmen auch der türkische Außenminister Hakan Fidan und der Geheimdienst-Chef İbrahim Kalin teil. Auf den veröffentlichten Fotos war zudem Khaled Mashal, der ehemalige Chef des Hamas-Politbüros, zu sehen.
Erdoğan nutzte die Gelegenheit, um die Palästinenser zur “Einheit” inmitten des Konflikts im Gazastreifen aufzurufen. Er betonte, dass “Einheit und Lauterkeit” die stärksten Mittel gegen Israel seien und den Weg zum Sieg ebnen würden, wie das türkische Präsidialamt berichtete. Er fügte hinzu, dass Israel in dem Konflikt “kein Gelände gewinnen” dürfe.
Trotz scharfer Kritik Erdoğans an der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu zeigt sich die Türkei bestrebt, im Gazakrieg eine vermittelnde Rolle zu übernehmen.
Unterdessen gibt es Berichte, dass die Hamas eine Verlegung ihres Hauptquartiers aus Katar in Betracht zieht, da der Golfstaat zunehmend von Mitgliedern des US-Kongresses für seine Unterstützung der Bewegung kritisiert wird. Ein Hamas-Vertreter wies jedoch in einer Erklärung gegenüber The Cradle Berichte des Wall Street Journal zurück, die besagten, die Hamas plane einen Umzug ihres Büros und betonte, dass es “keine Änderung” in den Beziehungen zu Doha gebe.
Nach Informationen der US-Zeitung WSJ hat die Hamas kürzlich Gespräche mit mindestens zwei Ländern der Region geführt, darunter das Sultanat Oman, über die Möglichkeit, ihre politische Führung dorthin zu verlegen. Über eine mögliche omanische Reaktion wurde nichts berichtet, ebenso wurde das zweite beteiligte Land nicht spezifiziert.
Ein Beamter aus Katar erklärte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Eröffnung des politischen Büros der Hamas in Katar im Jahr 2012 in Abstimmung mit der US-Regierung erfolgte, die um die Einrichtung eines Kommunikationskanals ersucht hatte.
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