Schreckliches Erdbeben erschüttert erneut Istanbul: Die Stadt in Angst

Einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge, der sich auf Aussagen eines Reporters am Ort des Geschehens stützt, ereignete sich am Abend in Istanbul ein weiteres Erdbeben. Um 20:33 Uhr Ortszeit, entsprechend 19:33 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit, wurden im westlichen Teil Istanbuls mehrere kräftige Erschütterungen wahrgenommen. Diese waren allerdings weniger heftig als die des zurückliegenden Mittwochs.

Laut den Seismologen der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD erreichte das Erdbeben eine Stärke von 4,3 auf der Richterskala. Das Epizentrum befand sich in sieben Kilometer Tiefe im Marmarameer, direkt gegenüber der Gemeinde Büyükçekmece.

Das Kandilli-Observatorium hingegen schätzte die Stärke des Bebens auf 4,6. Die beiden dem Epizentrum am nächsten liegenden Gemeinden Esenyurt und Büyükçekmece, die zur Provinz Istanbul gehören, haben Bevölkerungen von über einer Million bzw. 300.000 Einwohnern.

Am 23. April wurde das Marmarameer bereits von einem 6,2 Stärke Erdbeben erschüttert, gefolgt von weiteren Nachbeben. Die türkischen Behörden berichteten, dass 236 Personen betroffen waren, allerdings ohne Todesfälle oder signifikante Zerstörungen.

Ein Ast der Nordanatolischen Verwerfung verläuft durch das Marmarameer. Haluk Eyidoğan, Professor für Seismologie und Mitglied im Rat der Erdbebenforscher des Istanbuler Bürgermeisters, warnte, dass in dieser Region ein starkes Erdbeben mit einer Magnitude von über 7,0 möglich sei, dessen wirtschaftliche Auswirkungen in der gesamten Türkei zu spüren sein könnten.

Offiziellen Schätzungen der Stadtverwaltung Istanbul zufolge würden bei einem Erdbeben mit einer Stärke von 7,5 mindestens 90.000 Gebäude zusammenstürzen. Etwa viereinhalb Millionen Menschen könnten dann dringend auf Notunterkünfte angewiesen sein. Versicherungsgesellschaften schätzen, dass die Schäden eines solchen Bebens 325 Milliarden Dollar überschreiten könnten.

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