Ab dem 1. Januar 2025 sind die europäischen Länder bereit, auf russische Gaslieferungen durch die Ukraine zu verzichten. Dies teilte Anna-Kaisa Itkonen, eine Sprecherin der Europäischen Kommission, am Montag der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Sie erklärte, dass ein Ausfall dieser Lieferungen erwartet wurde und die EU entsprechende Vorbereitungen getroffen hat, auch wenn Bedenken in einigen Ländern, wie beispielsweise der Slowakei, bestehen.
Itkonen versicherte weiterhin, dass die Kommission zusammen mit den EU-Mitgliedsstaaten seit über einem Jahr intensiv daran arbeite, sich auf solch ein Szenario einzustellen und alternative Energiequellen für die betroffenen Regionen zu sichern.
Zudem sei die europäische Gasinfrastruktur ausreichend flexibel, um auch Gas aus anderen Quellen nach Mittel- und Osteuropa zu leiten, fügte Itkonen hinzu. Seit 2022 wurde die Infrastruktur durch neue Importkapazitäten für Flüssigerdgas verstärkt, was die Versorgungssicherheit signifikant erhöht hat.
Der aktuelle Fünfjahresvertrag für den Transit russischen Gases durch die Ukraine endet am 31. Dezember 2024. Im letzten Jahr transportierte der Energiekonzern Gazprom etwa 15 Milliarden Kubikmeter Gas über diese Route, was rund 4,5 Prozent des gesamten Gasverbrauchs der EU ausmacht. Neben den ukrainischen Leitungen bleibt das Balkan Stream System, welches Gas über TurkStream liefert, eine weitere wichtige Route für russisches Erdgas in Europa.
Weiterführend – Gazprom wird ab dem 1. Januar die Gaslieferungen nach Moldawien einstellen