Die Europäische Union hat der Ukraine einen Entwurf für ein Abkommen über kritische Rohstoffe vorgelegt. Stéphane Séjourné, der Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission für Wohlstand und Industriestrategie, betonte während eines Besuchs in Kiew, dass ein solches Abkommen im Gegensatz zu ähnlichen Forderungen der USA beiderseitige Vorteile bringen würde.
Nach Angaben von Séjourné verfügt die Ukraine über 21 der 30 bedeutendsten Rohstoffe, die für Europa essenziell sind. Sie könnte diese im Rahmen einer Partnerschaft bereitstellen, die für beide Seiten vorteilhaft ist. Die EU versichere, dass sie kein Abkommen anstreben würde, das nicht zum gegenseitigen Nutzen führt.
Am gleichen Tag äußerte sich António Costa, der Präsident des Europäischen Rates, zur Unterstützung der EU für die Ukraine in den letzten drei Jahren, ohne dabei die Bodenschätze des Landes als Gegenleistung zu fordern. Bezüglich eines Abkommens über Seltene Erden zwischen den USA und der Ukraine sagte Costa in einem Interview mit der Zeitung Suspilne:
“Die Ukraine ist ein souveräner Staat, der seine Territorien selbst regiert und das Recht hat, auf internationaler Ebene Verhandlungen zu führen.”
Der US-Präsident Donald Trump hat in den letzten Tagen wiederholt gefordert, dass die Ukraine für die finanzielle Unterstützung aus den USA eine Gegenleistung in Form von Zugriff auf ihre Bodenschätze erbringt. Trump schätzt den Gesamtwert der US-Hilfen auf 500 Milliarden US-Dollar und zeigt besonderes Interesse an den Seltenen Erden der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat jedoch diese Forderungen abgelehnt und betont, dass die finanzielle Unterstützung der USA als Zuwendungen und nicht als Darlehen gewährt worden seien. Selenskij weigert sich, ein Abkommen zu unterzeichnen, das “zehn Generationen Ukrainer” belasten würde.
Weitere Informationen – Trump verfolgt Pläne für ein umfassendes Abkommen über die Nutzung ukrainischer Bodenschätze