Während kühler Regen das Wetter in Deutschland und der Schweiz bestimmt, kämpfen südliche Teile Europas mit verheerenden Waldbränden. Eine anhaltende Hitzewelle sorgt im Mittelmeerraum für kritische Bedingungen und führt vielerorts zu massiven Feuern.
Von der Türkei über Griechenland bis nach Italien und Bulgarien stehen ausgedehnte Landflächen in Flammen. Seit Tagen bemühen sich die Feuerwehren um die Eindämmung der schnell um sich greifenden Brände, doch die Situation bleibt trotz internationaler Unterstützung kritisch. In der Türkei ist die Lage besonders dramatisch, dort gab es bereits mehrere Todesopfer.
In der türkischen Provinz Bursa ereignete sich ein tragisches Unglück, bei dem drei Feuerwehrmänner starben, als ihr Fahrzeug auf dem Weg zu einem Einsatz verunglückte.
Bereits zuvor verloren in der Region Eskişehir mindestens zehn Einsatzkräfte ihr Leben bei der Bekämpfung der Brände, darunter Waldarbeiter und Mitglieder des Katastrophenschutzes. In Mersin, Antalya, Karabük und Diyarbakır mussten über 50.000 Menschen evakuiert werden.
In der Provinz Şırnak wurden Temperaturen von bis zu 50,5 Grad Celsius gemessen. Die Kombination aus extremer Hitze, anhaltender Dürre und starken Winden führt dazu, dass selbst kleine Feuer sich schnell zu Großbränden entwickeln.
Über hundert Löschhubschrauber und nahezu 30 Flugzeuge sind pausenlos im Einsatz. Trotzdem stoßen die Rettungskräfte an ihre Grenzen. Die Kritik an den unzureichenden Vorbereitungen nimmt zu.
Auch Griechenland erlebt zahlreiche Brände, die in der Region Attika, auf Euböa, Kreta und der Peloponnes weite Flächen verwüsten. In dünn besiedelten Gebieten brennt es weiterhin. Das Dorf Psachna auf Euböa war besonders betroffen, wo Helikopter im Tiefflug Löschversuche unternahmen.
Evakuierungen wurden durchgeführt und viele Menschen mit Atemwegsproblemen mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Mindestens sechs Feuerwehrleute erlitten Rauchvergiftungen. Die griechische Regierung forderte wiederholt zu erhöhter Wachsamkeit auf.
In Bulgarien wüten Feuer in ausgedehnten Waldgebieten nahe der türkischen Grenze, besonders um das Dorf Lessowo. Dort sind bereits über 1.600 Hektar betroffen. Einige unbewohnte Häuser wurden zerstört und Ortschaften evakuiert. Die bulgarische Regierung hat die Europäische Union um Unterstützung gebeten, und Flugzeuge aus mehreren EU-Ländern sind im Einsatz.
Auch Montenegro und Albanien melden Wald- und Buschbrände, insbesondere in der Nähe von Touristenzentren wie Saranda, wo Dörfer evakuiert und Strände gesperrt werden mussten. Das Militär ist zur Unterstützung der Feuerbekämpfung eingesetzt worden.
Auf Sardinien, Italien, breiten sich Brände entlang der Südostküste aus, besonders rund um Villasimius, ein beliebter Urlaubsort. Mehrere Strände mussten geräumt werden, über hundert Autos wurden beschädigt. Mehr als hundert Menschen wurden zur Sicherheit per Boot evakuiert. Die Behörden vermuten Brandstiftung, haben aber noch keine Tatverdächtigen identifiziert.
Die italienischen Feuerwehren sind permanent im Einsatz und kämpfen, trotz guter Ausrüstung, mit erschwerten Bedingungen durch starken Wind.
Trotz der internationalen Unterstützung, einschließlich Einheiten der EU-Feuerwehrreserve, ist ein Ende der Waldbrände in vielen betroffenen Regionen weiterhin nicht in Sicht. Es mangelt häufig an Personal, Ausrüstung und vor allem an Regen.
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