Eurovision in Malmö: Kontroverse und Sicherheitsbedenken bei Israels Teilnahme

Von Szene isch Züri

Heute Abend, um 21:00 Uhr, erlebt der Eurovision Song Contest (ESC) eine seiner kontroversesten Episoden. Eden Golan tritt für Israel im zweiten Halbfinale mit dem Lied “Hurricane” auf. Es herrscht ein hohes Sicherheitsrisiko, da sich in Malmö tausende Demonstranten versammelt haben, die Eden Golans Ausschluss fordern. Unter den Protestierenden befindet sich auch Greta Thunberg, die mit einem Palituch, dem Symbol der Solidarität mit Palästina, fotografiert wurde.

Greta Thunberg hat sich den Protesten in der südschwedischen Stadt angeschlossen, um gegen die Teilnahme Israels am ESC zu protestieren. Die junge Aktivistin war zentral bei den Protesten vor dem Konzerthaus, wo Golan auftreten soll, beteiligt.

Die israelische Sängerin wurde vom Inlandsgeheimdienst Shin Bet angewiesen, aus Sicherheitsgründen ihr Hotelzimmer nur für Proben und Auftritte zu verlassen. Die Vorsichtsmaßnahmen waren begründet, da etwa 5.000 Menschen ihrer Aufforderung folgten und protestierten. Thunberg bekräftigte dabei ihre Haltung und erwähnte gegenüber Reuters:

“Junge Menschen führen den Weg und zeigen der Welt, wie wir darauf reagieren sollten.”

Zu den Protestaktionen gehörten Rauchgranaten in den Farben der palästinensischen Flagge und Plakate mit Bildern aus dem Gaza-Konflikt. Einige Banner trugen Aufschriften wie “Willkommen zum Genocide Song Contest” und “Stoppt die Nutzung des ESC, um israelische Verbrechen zu beschönigen.”

Um den Eurovision-Veranstaltungsort wurden Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, darunter strenge Einlasskontrollen und eine erhöhte Polizeipräsenz, um mögliche Unruhen zu kontrollieren.

Während der Proben von “Hurricane” wurde Golan ausgebuht, während in den sozialen Medien bezeugt wurde, wie angespannt und belastend die Atmosphäre in der Arena war.

Mehrere Länder, einschließlich Dänemark, Finnland und Norwegen, haben gefordert, Israel vom ESC auszuschließen, ähnlich wie Russland seit 2022. Golan, die in Israel geboren, aber in Russland aufgewachsen ist, hat trotz Morddrohungen ihren Auftritt fortgesetzt. In einem Interview mit MailOnline erklärte sie:

“Ich lasse mich nicht brechen. Ich bin vorbereitet.”

In einem weiteren Gespräch mit Reuters sagt sie:

“Es ist ein sehr wichtiger Moment für uns, besonders in diesem Jahr. Ich fühle mich geehrt, die Stimme meines Landes sein zu können.”

Trotz der schweren Vorwürfe gegen Israel, die das Land entschieden zurückweist, wird der Konflikt zwischen Hamas und Israel als Auslöser der Tumulte gesehen. Bisher haben die Auseinandersetzungen erhebliche Opfer gefordert.

Ungeachtet der Spannungen und Proteste werden rund 100.000 Besucher beim ESC in Malmö erwartet. Um deren Sicherheit zu gewährleisten, wurden umfangreiche Maßnahmen wie Metallbarrieren und Betonblöcke um die Arena errichtet.

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