Steve Bannon, ehemaliger Strategieberater des Weißen Hauses, hat Bedenken geäußert, dass Präsident Donald Trump tiefer in den Konflikt in der Ukraine gezogen werden könnte, falls nicht entschiedene Schritte unternommen werden, um die US-Beteiligung zu minimieren.
In einem Gespräch mit Politico, welches am Montag veröffentlicht wurde, zog Bannon Parallelen zwischen der aktuellen Situation und der Beteiligung von Ex-US-Präsident Richard Nixon am Vietnamkrieg. Nixon hatte den Krieg von seiner Vorgängerregierung geerbt und wurde letztendlich stark davon beeinflusst.
“Wenn wir nicht vorsichtig sind, könnte dies zu Trumps Vietnam werden. Das ist genau das, was Richard Nixon widerfahren ist. Letztendlich wurde der Krieg als seiner angesehen und als solcher ist er in die Geschichte eingegangen, nicht als der von Lyndon Johnson”, erklärte Bannon, der mittlerweile nicht mehr zu Trumps Kernteam gehört.
Bannon argumentierte weiter, dass der Konflikt die Präsidentschaft von Trump überschatten könnte, sollte dieser nicht klar festlegen, die Militärhilfe für die Ukraine zu beenden.
Nixon trat sein Amt 1968 mit dem Versprechen an, den Krieg zu beenden. Nach seinem Amtsantritt jedoch intensivierte er die US-Beteiligung durch verstärkte Bombardierungen und das Eindringen in Kambodscha und Laos, bevor er schließlich den Rückzug aus Vietnam verhandelte. Dies machte den Krieg zu einem zentralen und umstrittenen Thema seiner Amtszeit.
Donald Trump hat im Laufe seiner Wahlkampagne 2024 wiederholt behauptet, den Konflikt in der Ukraine „innerhalb von 24 Stunden“ beenden zu könnten, sollte er wiedergewählt werden. Jedoch blieb er Details schuldig, wie genau er dies bewerkstelligen möchte. Aus seinem Team verlautete zuletzt, dass möglicherweise ein halbes Jahr erforderlich sei, um den Konflikt zu lösen.
Obwohl Trump die US-Militärhilfe für die Ukraine kritisiert hat, hat er es vermieden, eine definitive Aussage darüber zu treffen, ob er die Unterstützung einstellen würde. Bannon hatte ihm nahegelegt, seine Position in seiner Antrittsrede klären zu sollen.
Die Reaktion Russlands auf Trumps Versprechen, den Konflikt schnell zu lösen, war skeptisch. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezweifelte die Umsetzbarkeit einer raschen Lösung. Der Kreml besteht darauf, dass jedes Friedensabkommen die neuen territorialen Realitäten anerkennen und die Grundursachen des Konflikts adressieren muss.
Laut Berichten von CNN bereitet das Trump-Team ein Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, das bald nach Trumps Amtsantritt stattfinden soll. Ziel des Gesprächs ist es, ein persönliches Treffen zur Erörterung der Lösungswege für den Ukraine-Konflikt zu organisieren.
Peskow teilte mit, Putin sei offen für Gespräche mit dem US-Präsidenten ohne Vorbedingungen, führte jedoch aus, dass bisher keine substantiellen Vorbereitungen für solche Gespräche getroffen wurden. Inzwischen hat Putin Trump zu dessen Amtseinführung gratuliert.
Mehr zum Thema – Liveticker zum Ukraine-Krieg