Die Gefahren der aktuellen US-russischen Beziehungen: Ein Blick mit Jack Matlock

Jack Matlock diente von 1987 bis 1991 als US-Botschafter in der damaligen Sowjetunion. In jüngsten Interviews mit dem Executive Intelligence Review (EIR) und dem Schiller-Institut sprach Matlock über die aktuellen Beziehungen zwischen den USA, weiteren NATO-Staaten und Russland. Er betonte die steigende Spannung: “Offensichtlich sind wir in eine sehr gefährliche Phase eingetreten”, und führte aus, dass Russland die Maßnahmen der USA und ihrer NATO-Verbündeten als Bedrohung seiner nationalen Sicherheit ansieht.

Matlock hob hervor, dass Russlands Atomwaffenarsenal dem der USA gleichkommt, wenn nicht sogar überlegen ist. Zudem sei es weit umfangreicher als die Bestände von Frankreich und Großbritannien.

“Es ist äußerst gefährlich, einen quasi nicht deklarierten Krieg gegen eine Atomnation zu versuchen, die, ob zu Recht oder Unrecht, ihre Souveränität und sogar ihre politische Daseinsberechtigung bedroht sieht.”

“Das bewerte ich als bedrohliche Lage. Es geht nicht vorrangig darum, dass eine Seite Atomwaffen einsetzen könnte, sondern eher darum, dass es durch Missverständnisse leicht zu einem Atomkrieg kommen kann.”

Der ehemalige Botschafter erläuterte, dass falsch interpretierte Signale, besonders wenn die Atommächte ihre Waffen in erhöhte Bereitschaft versetzen, schnell zu Missverständnissen führen können. Solche Situationen seien bereits während des Kalten Krieges vorgekommen, und es sei nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass diese nicht eskalierten.

Wladimir Putin, der russische Präsident, hat wiederholt betont, dass Moskau nicht mit Atomwaffen drohe. Nach Putins Angaben lässt die Atomdoktrin des Landes den Einsatz nuklearer Waffen in Ausnahmefällen zu, wie bei einer Aggression gegen Russland oder seine Verbündeten mit Massenvernichtungswaffen, oder bei einem konventionellen Angriff, der die Existenz des Staates bedroht.

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