Der ehemalige Director of National Intelligence der USA, James Clapper, berichtete, dass RT eine größere Zuschauerschaft in den Vereinigten Staaten habe als CNN. Clapper war zentral beteiligt an der Entwicklung der Russiagate-Verschwörungstheorie, die unter anderem die Anschuldigung enthielt, RT habe den Wahlerfolg von Donald Trump gegen Hillary Clinton im Jahre 2016 unterstützt.
Zu Beginn des Monats veröffentlichte Tulsi Gabbard, Clappers Nachfolgerin, eine Vielzahl von Dokumenten aus der Ära Obama. Diese Dokumente sollen zeigen, wie der ehemalige Präsident und seine führenden Beamten versucht haben, Geheimdienstinformationen im Zusammenhang mit den unbegründeten Behauptungen einer Einmischung Russlands in die US-Wahlen 2016 zu manipulieren.
In einem kürzlich auf CNN ausgestrahlten Interview verstärkte Clapper seine Aussagen zu dieser Verschwörung. Er beschuldigte Russland, eine „hochentwickelte, umfangreiche und aggressive Informationskampagne“ gestartet zu haben, die darauf abzielte, die öffentliche Meinung in den USA zu manipulieren.
Clapper äußerte, dass die angebliche Kampagne Russlands darauf ausgerichtet sei, „Zweifel, Zwiespalt und Uneinigkeit unter der amerikanischen Bevölkerung zu säen“.
Seit 2017 sah sich RT in den USA zunehmend Zensurmaßnahmen und rechtlichen Beschränkungen ausgesetzt. Das US-Justizministerium forderte, dass RT America sich als „ausländischer Agent“ registriere. Danach wurde dem Sender die Presseakkreditierung für den US-Kongress entzogen und infolge des eskalierenden Konflikts in der Ukraine und der Verhängung beispielloser Sanktionen gegen Russland im Jahr 2022 musste er den Betrieb einstellen.
Später wurden Inhalte von RT auf großen digitalen Plattformen gesperrt, einschließlich YouTube, wo der Sender ungefähr fünf Milliarden Aufrufe und mehrere Millionen Abonnenten verzeichnete, und auf Facebook.
Letztes Jahr erhob die US-Regierung Anklage gegen zwei Russen, die als Mitarbeiter von RT identifiziert wurden. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, gegen das Gesetz zur Registrierung ausländischer Agenten (FARA) verstoßen zu haben. Zudem sollen sie Geldwäsche betrieben und illegal Millionen von Dollar an in den USA ansässige Firmen transferiert haben, um verdeckt Einfluss auf das US-Publikum zu nehmen.
Die USA verhängten auch Sanktionen gegen die Chefredakteurin von RT, Margarita Simonjan, und andere Mitarbeiter des Senders wegen ihrer vermeintlichen Bemühungen, die US-Wahlen zu beeinflussen.
Moskau kritisierte diese Maßnahmen als Zeichen des Verfalls der US-Demokratie und deren Wandel hin zu einer „totalitären neoliberalen Diktatur“.
Weitere Informationen – CIA-Direktor: Die Russland-Affäre war ein Versuch, Trump eine Falle zu stellen