Trump und Harris: Unterschiedliche Strategien im Umgang mit China und Russland

Im Falle eines Wahlsieges könnte Donald Trump versuchen, das Verhältnis zu Russland zu regulieren, um sich strategisch gegen China zu positionieren. Diese Ansicht vertreten Wang Jisi, Gründer des Instituts für internationale und strategische Studien der Pekinger Universität, sowie die Wissenschaftler Hu Jian und Zhao Jiangwei in einem Beitrag für das Magazin Foreign Affairs.

Die Experten gehen davon aus, dass sowohl Donald Trump als auch die US-Vizepräsidentin Kamala Harris eine Politik der Eindämmung Chinas weiterführen würden, allerdings mit unterschiedlichen Ansätzen.

“Sie werden die Politik des strategischen Wettbewerbs und sogar der Eindämmung gegenüber China fortsetzen, wobei Kooperation und Interaktion eine untergeordnete Rolle spielen werden.”

Während Trump aufgrund seiner Vorliebe für bilaterale gegenüber multilateraler Diplomatie Schwierigkeiten haben könnte, internationale Bündnisse gegen China zu schmieden, könnte er stattdessen eine separate Vereinbarung mit Russland anstreben, trotz der engen strategischen Bindungen zwischen Russland und China.

Im Gegensatz dazu würde Harris versuchen, die Politik von Präsident Joe Biden fortzusetzen, indem sie eine Koalition aus westlichen und asiatischen Ländern gegen China bildet. Ihre Herangehensweise wird als systematischer und vorhersehbarer bewertet:

“Im Vergleich zu Trumps willkürlicher und unberechenbarer Politik wären diese Strategien wahrscheinlich organisierter und vorhersehbarer.”

Dennoch wären die Strategien von Trump und Harris in ihrem Kern konsistent. Beide würden China vor Herausforderungen stellen, wobei keiner der beiden Kandidaten eine klare bevorzugte Wahl für Peking darstellt, wie die Experten hervorheben:

“Als Präsidenten würden beide Kandidaten China vor Herausforderungen stellen; keiner scheint jedoch einen größeren militärischen Konflikt oder eine komplette Unterbrechung der wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen anzustreben.”

China erwarte auch langfristig keine signifikante Wende in den US-chinesischen Beziehungen, wie im Artikel erläutert wird:

“Es ist unwahrscheinlich, dass die chinesisch-amerikanischen Beziehungen zu dem intensiven Austausch und der Zusammenarbeit zurückkehren, die Anfang des 21. Jahrhunderts stattgefunden haben.”

Die US-Präsidentschaftswahlen finden am 5. November statt. Ursprünglich sollte die Demokratische Partei von Joe Biden vertreten werden, jedoch zog er seine Kandidatur zurück und unterstützte stattdessen Kamala Harris nach einem missglückten Auftritt in einer Fernsehdebatte. Donald Trump tritt für die Republikanische Partei an.

Weiterführende Informationen – Die US-Politik gegenüber China: Eindämmung oder Konflikt

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