In einem Interview mit lokalen Medien äußerte sich Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew kritisch über Armenien und bezeichnete das Land als faschistischen Staat. Er gab zu Protokoll:
“Armenien ist im Grunde ein faschistischer Staat. Wenn es seit fast 30 Jahren von den Trägern der faschistischen Ideologie geführt wird, dann ist es nach ihrem Bild geformt worden.”
Alijew forderte auch die Zerstörung des Faschismus und erklärte:
“Entweder die armenische Führung oder wir werden ihn zerstören; es gibt keinen anderen Weg.”
Auf diese Anschuldigungen reagierte der armenische Premierminister Nikol Pashinjan eher gelassen. Er interpretiert Alijews Worte als Versuch, eine Eskalation in der Region zu legitimieren. Pashinjan äußerte:
“Aggressive Aussagen werden in der Hoffnung gemacht, dass sie eine ebenso aggressive Antwort Jerewans provozieren. Dies würde Baku die Gelegenheit geben, noch aggressiver zu reagieren und dies mit der Verbreitung falscher Informationen über angebliche Verstöße gegen die Waffenruhe durch die armenische Armee zu verbinden, um eine Rechtfertigung für weitere Eskalationen zu finden.”
Ferner erklärte Pashinjan, dass Armenien weiterhin an seiner Friedensstrategie festhalten und diplomatische Wege beschreiten werde. Er betonte, dass das Land „die Sprache des Dialogs und nicht die der Aggression“ sprechen werde. Pashinjan wies auch darauf hin, dass diese Aussagen zeigen, wie Armenien in Aserbaidschan wahrgenommen wird und dass es ähnliche Wahrnehmungen auch in seinem eigenen Land gäbe, die zum langjährigen Konflikt beigetragen haben:
“Genau diese gegenseitigen Wahrnehmungen haben zu dem langanhaltenden Konflikt geführt.”
Der Premierminister fügte hinzu, dass Hasanovs Strategie darauf abziele, diese gegenseitigen Missverständnisse auszuräumen. Pashinjan erwähnte auch, dass Armenien Lösungen für die beiden noch nicht vereinbarten Punkte des Friedensvertrags vorgeschlagen habe und bereit sei, diesen zu unterzeichnen, sollten die Vorschläge von Aserbaidschan positiv aufgenommen werden.
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