Alleinangriff auf Donald Trump: Motiv des Schützen weiterhin unklar

Ein Mann aus Pennsylvania, der einen Mordanschlag auf den republikanischen Präsidentschaftsanwärter Donald Trump verübte, hat laut FBI wahrscheinlich eigenständig gehandelt. Das genaue Motiv für seine Tat bleibt jedoch weiterhin unklar.

Thomas Crooks eröffnete letzten Monat während einer Versammlung in Butler, Pennsylvania das Feuer auf Trump und traf ihn dabei am Ohr. Bei diesem Anschlag starb zudem eine Person aus dem Publikum und zwei weitere wurden verletzt, bevor Crooks vom Secret Service tödlich getroffen wurde.

“Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Crooks von einer ausländischen Gruppierung beauftragt wurde, diesen Angriff auszuführen,” erklärte Robert Wells, stellvertretender Exekutivdirektor der Abteilung für nationale Sicherheit des FBI, gegenüber Reportern.

In einer Pressekonferenz, die telefonisch abgehalten wurde, präsentierte das FBI Fotos von Beweismitteln wie dem verwendeten Gewehr, Crooks’ Rucksack, den Bomben in seinem Kofferraum und der Klimaanlage, über die er auf das Dach gelangte, um von dort zu schießen.

Wells fügte hinzu, dass bisher weder ein klares Motiv für den Anschlag gefunden noch Hinweise auf mögliche Mittäter entdeckt wurden.

US-Bundesagenten haben binnen der letzten sechs Wochen über 1.000 Befragungen durchgeführt. Die Analyse von Crooks’ Onlineaktivitäten der letzten fünf Jahre offenbarte eine Vielfalt ideologischer Ansichten. “Wir erkennen keine spezifische Ideologie, die direkt mit unserem Fall in Verbindung zu bringen wäre, weder links noch rechts,” zitierte die Washington Post Kevin Rojek, leitenden Special Agent der Außenstelle Pittsburgh.

Untersuchungen ergaben, dass Crooks sowohl nationale Parteitage beider großen politischen Parteien als auch Trumps Versammlung in Butler recherchiert und seit 2019 Informationen zur Herstellung von improvisierten Sprengkörpern gesammelt hatte.

Im Kofferraum seines Fahrzeugs fanden Ermittler zwei selbstgebaute Sprengkörper. Ursprünglich als Rohrbomben beschrieben, zeigten die vom FBI freigegebenen Fotos, dass Munitionskisten als Behältnisse und ein ausgeschalteter Fernzünder verwendet wurden. Die Vorrichtungen wiesen erhebliche Konstruktionsmängel auf, so das FBI.

Laut FBI enthielt Crooks’ Körper keine Spuren von Alkohol oder Drogen. Er starb an einer einzigen Kopfschussverletzung, basierend auf der offiziellen Autopsie.

Kürzlich besuchte ein republikanischer US-Kongressabgeordneter Butler und stellte fest, dass das FBI den Tatort bereits nach drei Tagen freigegeben und biologische Spuren vom Dach entfernt hatte, von wo Crooks geschossen hatte. Zudem wurde seiner Familie erlaubt, am 23. Juli seine sterblichen Überreste einzuäschern, was eine unabhängige Überprüfung der Autopsieergebnisse unmöglich machte.

Obwohl die Familie von Crooks bei den Ermittlungen kooperativ war, haben sie eine renommierte Anwaltskanzlei engagiert.

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