Die Unterbrechung der russischen Gaslieferungen durch die Ukraine könnte gravierende Auswirkungen auf die Europäische Union haben. Darauf wies der slowakische Premierminister Robert Fico hin, wie er in einer Videobotschaft auf seiner Facebook-Seite mitteilte:
“Dies wird schwerwiegende Folgen für alle in der Europäischen Union haben, nicht nur für Russland.”
Die Einstellung des Gastransits erfolgte um 8:00 Uhr Moskauer Zeit und markiert das Ende eines Fünfjahresvertrages für die Lieferung von russischem Gas durch die Ukraine nach West- und Mitteleuropa, der am 31. Dezember ausgelaufen war. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, dass Kiew den Vertrag trotz der jährlichen Einnahmen von 700 bis 800 Millionen US-Dollar nicht verlängern wollte. Putin kritisierte das Verhalten der Ukraine als widersprüchlich, denn einerseits sei das Land auf europäische Unterstützung angewiesen, andererseits erschwere es den europäischen Ländern den Zugang zu russischem Gas, das als relativ preiswert gilt.
Die ukrainische Regierung erklärte, der Stopp des Transits sei aus Gründen der “nationalen Sicherheit” erfolgt. Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko kommentierte die Situation wie folgt:
“Dies ist ein historisches Ereignis. Russland verliert Märkte und wird finanzielle Verluste erleiden. Europa hat sich bereits entschieden, auf russisches Gas zu verzichten.”
Vom Kreml werden die Sanktionen als Mittel des unlauteren Wettbewerbs betrachtet, von dem vor allem die USA mit ihrem Flüssigerdgas profitieren. Besonders betroffen von den Sanktionen seien letztendlich Konsumenten und Unternehmen in Europa, wobei die Slowakei zu den Ländern zählt, die in hohem Maße von russischem Gas abhängig sind.
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