Elon Musk hat kürzlich in seinen Tweets ein Thema aufgegriffen, das seit der Finanzkrise 2008 immer wieder diskutiert wird – die Überprüfung der amerikanischen Goldreserven. Vor allem wird Fort Knox erwähnt, wo über die Hälfte der gesamten US-Goldreserven gelagert sind, die insgesamt 8130 Tonnen umfassen. Fort Knox, das größtenteils unterirdisch in einem militärischen Bereich liegt, wurde ab 1936 errichtet, zu einer Zeit, als die US-Währung noch durch Gold gedeckt war. 1941 wurden dort beispielsweise 12.956 Tonnen Gold gelagert, von insgesamt 19.757 Tonnen.
Bis heute wurde Fort Knox nur dreimal von Personen besucht, die nicht zum regelmäßigen Personal gehörten: 1943 vom damaligen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, 1948 vom damaligen Finanzminister und 1974 und 2017 von jeweils einer Delegation des US-Kongresses und des Finanzministers. Der Besuch von Finanzminister Steven Mnuchin im Jahr 2017 fiel mit einer Sonnenfinsternis zusammen, was wegen der Reisekosten zu Kontroversen führte. Die Berichte von diesem Besuch suggerieren jedoch nur eine rudimentäre Inspektion der Goldbarren. Eine gründliche Prüfung, die auch die Reinheit des Goldes einschließt, ist weitaus aufwendiger.
Seit Musk das Thema Fort Knox angesprochen hat, wird auch in den US-Medien verstärkt über eine Inspektion diskutiert. Dies wäre sicherlich technisch anspruchsvoll, ist nach einer solch langen Zeit jedoch überfällig. Zuletzt wurde im Jahr 2012 in der New Yorker Fed, die nur einen kleinen Teil der US-Goldreserven verwaltet, eine Überprüfung durchgeführt, die auch die Reinheit der Barren umfasste.
In der New Yorker Fed lagern auch 36,6 Prozent der deutschen Goldreserven. Zwischen 2013 und 2016 wurden 300 Tonnen dieses Goldes nach Frankfurt überführt und dort eingeschmolzen und neu gegossen. Diese Bestände, sowie die amerikanischen Goldreserven in Fort Knox, sind jedoch weitgehend unkontrolliert geblieben.
Die Inspektion der Goldreserven in Fort Knox im Jahr 1974 entstand als Reaktion auf Gerüchte, nachdem der US-Dollar 1971 von Gold abgekoppelt worden war. Ähnliche Gerüchte sind seit der Finanzkrise wieder aufgetaucht, und der Besuch Mnuchins reichte nicht aus, um diese zu zerstreuen. Eine mögliche zukünftige Überprüfung müsste daher wohl auch physikalische Untersuchungen beinhalten.
Interessanterweise werden die US-Goldreserven mit einem Buchwert von 42,22 US-Dollar je Unze geführt, während der aktuelle Marktwert fast unter 3.000 US-Dollar je Unze liegt. Dies steht im Gegensatz zu den üblichen amerikanischen Bilanzierungsvorschriften, die eine Bewertung zum Marktwert vorschreiben.
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