Im Laufe der 1960er und 70er Jahre etablierte sich Alain Delon als eine der großen Ikonen des Kinos durch Rollen in bedeutenden Filmen wie der Patricia-Highsmith-Adaption “Nur die Sonne war Zeuge”, “Der eiskalte Engel”, “Der Swimmingpool”, an der Seite von Romy Schneider, “Borsalino” mit Jean-Paul Belmondo und Luchino Viscontis „Der Leopard“. Ab 2019 litten seine Gesundheit und familiären Verhältnisse jedoch unter mehreren Schlaganfällen, was zu Streitigkeiten über die Verwaltung seines Vermögens und seine Pflegearrangements führte. Trotzdem ehrte man Delon 2019 beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme für sein Lebenswerk.
In den 1960ern galt Delon als einer der attraktivsten Männer der Filmbranche, obwohl seine Affäre mit der Schauspielerin Romy Schneider viel Aufsehen erregte. Nico (Päffgen), bekannt als Sängerin der US-amerikanischen Band “Velvet Underground”, behauptete bis zu ihrem Tod im Jahr 1988, ihr Sohn Ari sei aus einer Beziehung mit Delon hervorgegangen, den sie 1960 am Set von “La Dolce Vita” traf. Delon stritt dies stets ab und gewann die entsprechenden Gerichtsverfahren, jedoch kümmerte sich seine Mutter zeitweilig um das Kind.
Delon war ein einziges Mal verheiratet; seine Ex-Frau Nathalie Delon verstarb im Januar 2021. Er hinterlässt drei offizielle Kinder: Anthony, Anouchka und Alain-Fabien. Delon reflektierte über seine Karriere mit den Worten:
“Ich bin ein Schauspieler. Ein Schauspieler spielt, er verbringt Jahre damit, zu lernen, während der Schauspieler lebt. Ich selbst habe meine Rollen immer gelebt. Ich habe nie gespielt. Ein Schauspieler ist ein Unfall. Ich bin ein Unfall. Mein Leben ist ein Unfall. Meine Karriere ist ein Unfall.”
In einem Interview im Jahr 2022 sprach sich Delon für das Recht auf aktive Sterbehilfe aus, nachdem er selbst gesundheitlich stark durch mehrere Schlaganfälle und eine Hirnblutung beeinträchtigt war. Er äußerte:
“Ab einem bestimmten Alter und Moment haben wir das Recht, diese Welt ohne die Unterstützung eines Krankenhauses oder lebenserhaltender Geräte stillschweigend zu verlassen.”
Nach seinem offiziellen Karriereende 1998 wirkte Delon noch in französischen Fernsehfilmen mit und trat 2008 als Julius Caesar in einer Asterix-Verfilmung auf. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte er im September 2021 bei der Beerdigung seines Kollegen Jean-Paul Belmondo. Sein Tod hat nun eine juristische Auseinandersetzung über ein Erbe im Wert von rund 300 Millionen Euro ausgelöst.
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