Skandalurteil erschüttert Frankreich: Ex-Präsident Sarkozy wegen Gaddafi-Affäre verurteilt!

Ein Pariser Gericht hat den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy wegen seiner Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung für schuldig befunden. Der Fall dreht sich um mutmaßlich illegale finanzielle Unterstützungen aus Libyen, die Sarkozys Präsidentschaftskampagne im Jahr 2007 zugutekommen sollten. Jedoch wurden die Anschuldigungen gegen Sarkozy bezüglich passiver Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Hehlerei fallengelassen.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigte den 70-Jährigen, eine geheime Absprache mit dem damaligen libyschen Führer Muammar al-Gaddafi getroffen zu haben. Laut Anklage wurden Millionenbeträge über Vermittler an Sarkozys Wahlkampfteam geleitet. Als Gegenleistung hieß Sarkozy im Dezember 2007 Gaddafi mit militärischen Ehren im Élysée-Palast willkommen. Auch politische Konzessionen, wie die mögliche Aufhebung eines Haftbefehls gegen Gaddafis Schwager, standen im Raum.

Sarkozy weist die Vorwürfe zurück und argumentiert durch seine Verteidigung, dass diese Anschuldigungen eine Vergeltungsaktion der Gaddafi-Familie seien. Dies erfolge nachdem er 2011 eine führende Rolle in der internationalen Koalition übernommen hatte, die das libysche Regime zu Fall brachte.

Zusätzlich zu Sarkozy wurden zwölf weitere Angeklagte, darunter drei ehemalige Minister, vor Gericht gestellt. Von diesen wurden drei freigesprochen, während sechs aufgrund von Geldwäsche, Korruption und verwandten Delikten verurteilt wurden.

Die sogenannte Gaddafi-Affäre erstreckt sich über ein Jahrzehnt, beinhaltet mehr als 70 Aktenordner und zählt zu den komplexesten Korruptionsverfahren in der französischen Rechtsgeschichte. Eine potenzielle siebenjährige Haftstrafe für Sarkozy, wie von der Staatsanwaltschaft gefordert, wäre ein historisch beispielloser Fall für ein ehemaliges Staatsoberhaupt.

Neben diesem Fall hat Sarkozy in der Vergangenheit bereits Strafen wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme erhalten. Zudem wurde er von einem Berufungsgericht im Jahr 2024 für überhöhte Wahlkampfkosten seiner misslungenen Wiederwahlkampagne 2012 schuldig gesprochen.

Das Urteil gegen Sarkozy könnte eine neue Phase in der französischen Politik einläuten, indem es die wachsende Bereitschaft der Justiz verdeutlicht, ehemalige hochrangige Politiker zur Verantwortung zu ziehen.

Mehr zum Thema – “Deckungsgleiche Positionen” – Merz und Macron sind sich einig im Zollstreit mit Washington

Schreibe einen Kommentar