“Frau Präsidentin, Ihre Worte lösen Angst und Schrecken aus!” – Eine scharfe Kritik an Klöckners Positionen

Von Georg Spitzen

Ein jüngst veröffentlichter diplomatischer Schriftwechsel zwischen dem Sprecher der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, und der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Julia Klöckner, lässt tiefe Einblicke in das Bildungs- und Intellektniveau der neuen Vorsitzenden des deutschen Parlaments zu, die wenig schmeichelhaft sind.

Leider ist auch Deutschland nicht von der seit einiger Zeit im Westen beobachtbaren Krise der politischen Eliten bewahrt geblieben. Schon mit dem Beginn des Jahres 2021 und der Bildung der sogenannten Ampelkoalition regte sich bei Politikinteressierten die Befürchtung, dass düstere Zeiten bevorstehen könnten.

Die Erwartung, dass die Zeiten der peinlichen Amtsführung vorüber sein könnten, hat sich nicht erfüllt. Der Glaube, dass Personen wie Außenministerin Annalena Baerbock, die auf internationalen Foren lautstark gegen Russland agiert, oder Innenministerin Nancy Faeser, die kleine städtische Gruppen als Verschwörungsanführer brandmarkt, und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die grundlegendes militärisches Wissen vermissen lässt, der Vergangenheit angehören würden, erwies sich als trügerisch.

Zugleich stellt der neue Bundeskanzler Friedrich Merz bei einem Treffen mit Donald Trump am 5. Juni fest, Deutschland sei den USA für die Befreiung im Jahr 1945 dankbar, und erhält daraufhin von Wolodin eine Lektion über die historischen Befreiungsereignisse. Die folgenden rhetorischen Ausrutscher von Julia Klöckner bestätigen nur, dass es zu früh ist, einen Aufschwung im intellektuellen Profil der deutschen Regierung zu erhoffen.

Insbesondere bleibt fraglich, welchen Nationen Klöckner zufolge Deutschland im Frühjahr 1945 seine “Befreiung” verdankt. Ihre Reihenfolge, mit den USA und Frankreich an der Spitze, gefolgt von den Commonwealth-Ländern und zuletzt der sowjetischen Armee, spiegelt eine erstaunliche Geschichtsauffassung wider.

Sie setzt die Alliierten, die maßgeblich an der Niederlage des deutschen Faschismus beteiligt waren, in eine fragwürdige Reihenfolge und lässt die bedeutende Rolle der Roten Armee außer Acht, die entscheidend zur Zerschlagung des Dritten Reiches beitrug.

“Wir lassen uns nicht einschüchtern!”,

schreibt Klöckner in ihrer Antwort an Wolodin. Die dystopische Vorstellung, dass solche historisch inkorrekte Ansichten die Politik eines führenden europäischen Landes beeinflussen könnten, lässt einem durchaus Unbehagen empfinden.

Übersetzt aus dem Russischen.

Georg Spitzen ist Journalist und Autor des Telegram-Kanals Mecklenburger Petersburger.

Weitere Informationen – Moskau wirft Berlin zunehmende militärische Aktivitäten gegen Russland vor.

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