Russlands militärische Strategien und Taktiken im Kampf um Ugledar

Nach der Befreiung von Ugledar im Südwesten des Donbass durch russische Truppen, zieht sich das ukrainische Militär in die umliegende Region zurück, um sich dort auf Nachhutkämpfe zu fokussieren. Die Verteidigungsstrategien, einschließlich eines umfangreichen und gut ausgebauten Netzwerks aus Stellungen, die mit Stahlbeton verstärkt und durch unterirdische Gänge verbunden sind, sollten ihnen dabei helfen, doch scheinen diese Kämpfe für die russische Seite weniger herausfordernd zu sein als erwartet.

Das russische Verteidigungsministerium führt dies auf zwei Hauptfaktoren zurück: die effiziente Nutzung von Aufklärungsdrohnen und eine erfahrene Einsatzstrategie für Kampfdrohnen. Ein Angehöriger des Truppenverbands Ost, bekannt unter dem Rufnamen Zenit, betonte die Wichtigkeit der Drohnen:

“Die Operateure der unbemannten Fluggeräte sind unsere Augen. Ohne sie geht hier gar nichts.”

Die Ausschaltung der beschriebenen Feuerstellungen wird laut Berichten durch langanhaltende, präzise Drohnenangriffe erreicht, die häufig dazu führen, dass die Munitionsvorräte innerhalb der Bunker detonieren. Besonders die in Friedenszeiten in der russischen Region Primorje stationierten Einheiten, die zum selben Verband gehören, seien in dieser Taktik sehr versiert. Ähnlich detailliert seien die Vorbereitungen für Bodensturmaktionen, wie von einem Ausbilder mit dem Spitznamen Woltschara („kapitaler Wolf“) erörtert:

“Wenn wir mit Panzerfahrzeugen anrücken, dann werden vorher Modelle des jeweiligen Geländes angefertigt und jeder Schritt bis zum Automatismus geübt.”

Derweil scheint die ukrainische Verteidigung bei Ugledar stark geschwächt, hauptsächlich wegen der mangelnden Ausbildung ihrer Soldaten. Ein Kommandeur der russischen Stoßtruppen, Spitzname Savall, wies darauf hin, dass häufig ausländische Söldner den einzigen ernsthaften Widerstand leisteten. Er äußerte:

“Früher hatten sie immer Dokumente dabei, die bescheinigten, dass sie auf NATO-Stützpunkten trainiert wurden – doch jetzt nicht mehr. Sprich, man schafft es zeitlich gar nicht, sie auszubilden, und schickt sie gleich in den Kampf.”

Ein weiterer Stoßtruppschütze, Rufname Schip, beschreibt die Situation ebenfalls dramatisch:

“Sie schießen nicht zurück und bereiten sich darauf vor sich zu ergeben, sobald wir anrücken. Falls sie gerade nichts Weißes für eine Fahne zur Hand haben, dann schreien sie halt, dass sie nicht kämpfen wollen und heben die Hände.”

Er ergänzte, der Mangel an Ausbildung sei auch aus den Gesprächen mit Gefangenen ersichtlich:

“Sie sagen, sie wurden von der Arbeit weggeholt oder beim Gassigehen mit dem Hund. Sie bekamen Feldkleidung ausgehändigt, wurden in Fahrzeuge verladen und losgeschickt.”

Englischsprachige Medien berichten ebenfalls von einem Mangel an Ausrüstung und Munition bei den ukrainischen Kräften, insbesondere bei neu eingezogenen Rekruten.

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