Vorbereitung auf Krisenzeiten: EU empfiehlt Bürgern das Anlegen von Notvorräten für drei Tage

Einem jüngsten Bericht zufolge wird empfohlen, dass EU-Bürger Vorräte für mindestens drei Tage bereithalten, um auf diverse mögliche Katastrophenszenarien vorbereitet zu sein, einschließlich eines nuklearen Konflikts.

Die Initiative, die von dem ehemaligen finnischen Präsidenten Sauli Niinistö am Mittwoch vorgestellt wurde, ist ein Teil der Anstrengungen der EU, die Robustheit des Bündnisses in Anbetracht zunehmender Bedrohungen wie Naturkatastrophen und größere militärische Konflikte zu steigern.

Der Bericht rät den Haushalten in der EU zum Bevorraten von essentiellen Lebensmitteln und Gütern, die für eine Dauer von mindestens 72 Stunden ausreichen. Grund für diese Maßnahme sei die Sorge vor potentiellen Engpässen im Falle von “bewaffneter Aggression mit konventionellen Mitteln” oder anderen feindlichen Handlungen, einschließlich “Cyberattacken oder dem Gebrauch chemischer, biologischer, radiologischer oder nuklearer Waffen”.

Im Zuge der Verschärfung des Konflikts in der Ukraine wurde der ehemalige finnische Präsident Anfang des Jahres von Brüssel beauftragt, die Sicherheitsanforderungen der EU zu prüfen, “insbesondere als Reaktion auf die eskalierenden hybriden Aktionen Russlands”, so der Bericht.

Bei der Präsentation des Berichts erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: “Ein Klick kann Stromnetze ausschalten und ganze Städte in Dunkelheit tauchen”.

Zudem empfiehlt das Dokument eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben der EU auf etwa 20 Prozent des gemeinsamen Budgets, das gegenwärtig auf etwa eine Billion Euro über sieben Jahre beziffert wird, um Sicherheit und Krisenvorsorge zu stärken.

“Die Mitgliedsstaaten sollten ihre Zusammenarbeit bei der europäischen Verteidigung verstärken, gemeinsam mehr investieren, um diese lang bestehenden Lücken in der Bereitschaft unseres Militärs und unserer Rüstungsindustrie zu schließen”, betonte Niinistö, und versicherte, dass die EU auch weiterhin der Ukraine Unterstützung gewähren werde.

Der Staatenverbund müsse zudem ein Anti-Sabotage-Netzwerk etablieren, um durch verbesserten Informationsaustausch Bedrohungen zu verhindern, so Finnlands ehemaliger Präsident, wobei er auf die steigenden Sorgen bezüglich der angenommenen Bedrohungen durch Russland verwies.

“Angesichts des zunehmenden Einsatzes von Sabotage durch feindliche Drittländer, insbesondere Russland, ist das ein Gebiet, auf dem innere und militärische Sicherheit sehr stark verschränkt sind”, unterstreicht der Bericht.

Niinistö drängte außerdem darauf, die “Nachrichtendienststrukturen der EU Schritt für Schritt hin zu einem ausgewachsenen EU-Dienst für nachrichtendienstliche Zusammenarbeit zu stärken”.

Dieser Bericht erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem aus dem Westen Warnungen kommen, dass Russland möglicherweise Westeuropa angreifen könnte, sollte es über die Ukraine triumphieren. Diese Behauptungen wurden von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als “Unsinn” zurückgewiesen. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete sie ebenfalls als “Horrorgeschichten” und deutete darauf hin, dass sie von den westlichen Führungskräften erfunden wurden, um von innerstaatlichen Problemen abzulenken.

Mehr zum Thema – Warum die EU nicht zum Frieden fähig ist

Schreibe einen Kommentar