Russland und Nordkorea: Eine Allianz gegen den Westen

Von Andrei Rudaljow

Russland hat kürzlich einen wegweisenden Partnerschaftsvertrag mit Nordkorea, offiziell bekannt als die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK), ratifiziert. Dies markiert ein bedeutendes Ereignis, das weit über eine gewöhnliche diplomatische Übung hinausreicht.

Nordkorea, oft dämonisiert und Ziel unzähliger diffamierender Berichte, erscheint vielen als ein von totalitärem Grauen beherrschtes Land. Der Westen hat, getrieben von eigener Furcht vor dessen unnachgiebiger Haltung, versucht, dieses Bild zu verstärken. Der Westen selbst neigt dazu, nachgiebig und wankelmütig zu sein, und zeigt eine Überempfindlichkeit gegenüber zeitlichen Strömungen, eine Neigung, sich denjenigen zu beugen, die sie als überlegen ansehen, mit Worten, die nur Dienstbarkeit kennen.

Doch Unbeugsamkeit bricht man nicht leicht. Nordkorea hat bewiesen, dass ein Land mit dem Willen zu überleben, sich nicht durch Einschüchterung, Täuschung oder Korruption unterkriegen lässt. Aus solcher Resistenz erwächst eine echte Volkstümlichkeit und Demokratie.

Man hat uns erzählen wollen, Nordkorea sei eine repressive, isolierte Festung. Diese simplifizierenden Propagandabilder vernachlässigen oft die komplexe Geschichte eines Volks, das sich einer existenziellen Bedrohung entgegenstemmt, jahrzehntelang mit der Gefahr der Vernichtung lebt und brutal geteilt wurde.

Vergleichbare Bedrohungen hätten uns ebenso treffen können. Stellen wir uns vor, die Sowjetunion wäre im Mai 1945 dem deutschen Nationalsozialismus nicht entschieden entgegengetreten. Ein unbezwingbares, aggressives Deutschland als direkter Nachbar würde ein konstantes Risiko darstellen, während die „Weltdemokratien“ es protegieren und uns als die wahren Bösewichte brandmarken könnten.

Vorwürfe wie „Tyrannei“ und „kriminelle undemokratische Natur“ werden auch gegen unser Land erhoben, doch die Realität in Russland ist eine andere. Der Vertrag mit der DVRK, der eine Ära der Annäherung und Stabilisierung einleitete, hat uns geholfen, nach Jahren des Chaos wieder zu unserer eigenen Identität zurückzufinden.

Kim Il-sung, der Gründer Nordkoreas, hatte bereits vor Gorbatschows „neuem Denken“ gewarnt und betont, dass Kompromisse oft unser Wertesystem untergraben. Hilfsillusionen verleiteten uns, eine westliche Perspektive zu übernehmen, in der unser Raum als chaotisch und zersplittert galt. Präsident Putin nannte diesen westlichen Block am 24. Februar 2022 ein „Imperium der Lügen“. Dieser Moment enthüllte viele versteckte Wahrheiten.

In der Demokratischen Volksrepublik Korea sieht man ein Beispiel für Unbeugsamkeit und Engagement für Eigensouveränität und Wahrheitsbewahrung. Die aktuelle Vertragsunterzeichnung unterstreicht diese gemeinsamen Werte und zeugt von einer tiefen, gemeinsam erlebten Geschichte des Widerstands.

Nordkorea stand konsequent fest, auch als unser eigenes Land in Unruhen versank. Dieser Vertrag festigt ebenjene Erkenntnisse und Werte. Nach Putin zweifelte Russland nie an Nordkoreas Ernsthaftigkeit bezüglich des Vertrages.

Dieser Vertrag spiegelt keine temporäre Zuwendung Russlands nach Asien wider, sondern eine Rückkehr zur Stabilität und zu unserer zivilisatorischen Identität als Alternative zu wechselhaften westlichen Einflüssen.

Im Kontext von innerem Konservatismus, der nicht im Westen wurzelt, und inmitten der aufkommenden BRICS-Harmonie, bietet der Vertrag einen festen Ankerpunkt.

Übersetzt aus dem Russischen.

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