Polens Präsident Duda fordert erneut Reparationen für Zweiten Weltkriegsschäden

Zum 85. Jahrestag des deutschen Angriffs auf Polen forderte Präsident Andrzej Duda erneut Kriegsreparationen von Deutschland für die während des Zweiten Weltkriegs erlittenen Schäden.

“Vergebung und das Eingeständnis von Schulden sind das eine, die Kompensation für erlittenen Schaden das andere”, erklärte Duda in Wieluń, einer kleinen Stadt in Polen. Er bemerkte weiterhin:

“Diese Angelegenheit ist immer noch ungeklärt, und das nun schon seit 80 Jahren, einschließlich der Kriegszeit.”

Der Angriff auf Polen am 1. September 1939 stellte den Beginn des Zweiten Weltkriegs dar. Vor dem Beschuss der Westerplatte wurde Wieluń, das nahe der damaligen deutsch-polnischen Grenze lag, bereits von deutschen Luftstreitkräften bombardiert.

Es wird geschätzt, dass bei diesem Angriff allein bis zu 1.200 Zivilisten ums Leben kamen. Insgesamt wird die Zahl der polnischen Todesopfer während des Krieges auf bis zu sechs Millionen Menschen geschätzt, und die Hauptstadt Warschau wurde vollständig zerstört.

Präsident Duda gehört der nationalkonservativen Partei PiS an, die Polen bis 2023 regierte. Während ihrer Amtszeit prägte die PiS-Regierung die Beziehungen zu Berlin mit schroffen antideutschen Äußerungen und Forderungen nach Reparationen in Höhe von 1,3 Billionen Euro.

Die Entschädigungen für Weltkriegsschäden sind jedoch auch unter der neuen, seit Dezember regierenden Mitte-links-Regierung von Donald Tusk weiterhin ein aktuelles Thema.

Während der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen zu Anfang Juli versprach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Unterstützungen für überlebende Opfer der deutschen Besatzung in Polen, wobei jedoch keine konkreten Summen benannt wurden.

Weiterführendes Thema – Ein Missgeschick des ukrainischen Außenministers verstärkt die Abneigung der Polen gegenüber ihren Nachbarländern

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