Seit seinem Amtsantritt hat US-Präsident Donald Trump, wie bereits während seiner Wahlkampagne angekündigt, Maßnahmen gegen Migranten und Drogenhandel, die über die Grenze zu Mexiko in die USA gelangen, intensiviert. Die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen entlang der Grenze führten jedoch zu unerwarteten Konsequenzen: Es kam zu vermehrten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Drogenkartellen. Der begrenzte Raum für Operationen hat den Wettbewerb zwischen den Kartellen angeheizt.
General Gregory Guillot, Kommandeur des US Northern Command, verdeutlichte das Problem kürzlich während einer Anhörung vor dem Streitkräfte-Ausschuss des Repräsentantenhauses. Er erklärte, dass durch die erschwerten Bedingungen zum Grenzübertritt, Kartelle dazu gezwungen waren, Territorien anderer Kartelle zu betreten. Er führte die steigende Gewalt auf diese territorialen Überschneidungen zurück:
“Die eingeschränkten Möglichkeiten für einen illegalen Grenzübertritt haben einige Kartelle gezwungen, das Territorium anderer Kartelle zu betreten, um die Grenze zu passieren.”
General Guillot hob auch erste Erfolge der verschärften Grenzsicherungen hervor, indem er diese als “fantastisch” bezeichnete. Er betonte jedoch die Notwendigkeit einer langfristigen Sicherung der Grenze und ergänzte:
“Wir müssen sicherstellen, dass diese Maßnahmen dauerhaft wirksam bleiben und alle Aspekte der illegalen Immigration abdecken, die wir beobachten.”
Die Absicht, die Grenze für mehrere Jahre abzusichern, wurde klar formuliert. Seit dem 5. Februar hat auch Mexiko seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität entlang der Grenze verstärkt. Mit der Einbindung von 10.000 zusätzlichen Sicherheitskräften in der sogenannten “Operation Nordgrenze”, strebt Mexiko eine effizientere Bekämpfung des Schmuggels von Drogen, Waffen und Menschen an. Diese Aktion ist Teil einer Absprache mit dem Ziel, hohe US-Zölle auf mexikanische Produkte zu vermeiden, die von Präsident Trump gefordert wurden.
Auf US-Seite wurde das Sicherheitspersonal um 6.500 Beamte erhöht und Kriegsschiffe, darunter die mit Marschflugkörpern ausgestatteten Zerstörer USS Spruance und USS Gravely, tragen zur Sicherung bei. Trump sieht den Kampf gegen illegale Immigration und die Fentanyl-Krise als Priorität seiner Regierung, während die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum darauf abzielt, den Waffenschmuggel nach Mexiko zu reduzieren, um das organisierte Verbrechen zu bekämpfen.
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