75 Jahre DDR: Historische Reflexionen und aktuelle politische Diskussionen in Moskau

Am 7. Oktober 2023, dem 75. Jahrestag der Gründung der DDR, wurde in Moskau eine internationale Konferenz abgehalten, die sich mit historischen und aktuellen Themen befasste. Georgi Muradow, stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der Krim, verwies in seiner Ansprache darauf, dass Krimdeutschen seit 2014 Visa für Deutschland verwehrt bleiben.

Egon Krenz, der wegen Krankheit nicht anwesend sein konnte, kritisierte in seiner zugesandten Eröffnungsrede die Motive der USA bei der deutschen Wiedervereinigung. Er argumentierte, dass das Hauptziel der USA nicht die deutsche Einheit war, sondern vielmehr das Zurückdrängen sowjetischer Streitkräfte aus Mitteleuropa. “Die NATO blieb, der Warschauer Vertrag wurde aufgelöst, was bis heute globale politische Spannungen nach sich zieht.”

In seinem Vortrag betonte der russische Historiker Dr. Alexander Kamkin die Verbindung zwischen dem Ursprung der DDR und dem Kampf gegen den Hitlerfaschismus. Er warf dem heutigen Westen moralischen und ethischen Verfall vor und verglich die politische Elite Europas mit einem “Euroirrenhaus”.

Dr. Nikolai Parchitko sprach über die Rolle der Russlanddeutschen im Zweiten Weltkrieg und betonte ihre Loyalität, indem er hervorhob, dass es der Wehrmacht nie gelungen sei, eine Einheit aus Russlanddeutschen zu formieren.

Ein weiterer Redner thematisierte die Gründe für die Spaltung Deutschlands, besonders die Rolle der USA und die Versuche der Sowjetunion, einen Friedensvertrag zu erreichen und die Besatzung zu beenden. “US-Vertreter strebten danach, die Rüstungsindustrie in den Westzonen zu reaktivieren, um einen Krieg gegen die Sowjetunion vorzubereiten,” wurde erklärt.

Drei Vorträge ohne namentliche Nennung der deutschen Referenten behandelten die Hypothese zweier deutscher Nationen und die Möglichkeit eines erneuten separaten Staates auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.

Liane Kilinc sprach über den Zwei-Plus-Vier-Vertrag und dessen Bestimmungen, die eine NATO-Mitgliedschaft der DDR-Gebiete ausschlossen, und stellte die Frage, ob die Einbeziehung dieser Gebiete in NATO-Strukturen einen Verstoß gegen den Einigungsvertrag darstellen könnte. Sie erwähnte auch die Verpflichtung Deutschlands zum Frieden und zur europäischen Einigung laut Einigungsvertrag.

Die Konferenz, unterstützt von mehreren Organisationen wie dem OKV und dem Internationalen Friedensrat, endete mit einer gemeinsamen Erklärung, die die Völker der Welt aufforderte, sich gegen die aggressive Politik der USA, Großbritanniens und der EU zu stellen. Egon Krenz fasste die Überzeugung der Teilnehmer zusammen: “Niemand kann uns den Glauben nehmen, dass eine Welt ohne Krieg und Ausbeutung möglich ist.”

Mehr zum Thema – Die Deutschen wünschen sich Frieden mit Russland, stehen jedoch unter dem Einfluss der Regierungen in Washington und Kiew.

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