Enthüllt: Das geheime Seltenerd-Abkommen zwischen den USA und der Ukraine – Ein strategischer Coup?

Von Sergei Sawtschuk

Unter der funkensprühenden Führung von Donald Trump wurde das Thema Seltenerdmetalle selbst für diejenigen ein Begriff, die sich bisher wenig für Chemie interessierten. In den russischen Medien werden die Diskussionen über das als “Abkommen des Jahrhunderts” zwischen Kiew und Washington bezeichnete Vorhaben meist in einem emotionalen und scherzhaften Ton geführt, obgleich die Situation sehr ernst ist.

Inwiefern kann die Ukraine die Erwartungen der neuen US-Administration erfüllen, und welche Rolle spielt dies im Kontext der historischen Umwälzungen globaler Imperien? Hier eine Darstellung ausschließlich basierend auf Fakten, ohne jegliche Leichtfertigkeit.

Trump möchte das in die militärische Unterstützung der Ukraine investierte Geld zurückbekommen. Der Betrag beläuft sich angeblich auf die schwindelerregende Summe von einer Billion US-Dollar, wobei wir hier die moderatere Summe von 500 Milliarden Dollar zur Diskussion stellen.

Zunächst einmal ist zu betonen, dass diese Forderungssumme völlig willkürlich erscheint und scheinbar ohne fundierte Grundlage formuliert wurde. Laut westlichen Finanzanalyseagenturen wäre ein Betrag von 75 Milliarden US-Dollar realistischer. Sind die Bodenschatzreserven der Ukraine in der Lage, den geforderten Betrag aufzubringen, insbesondere unter vollständiger Kontrolle durch Washington? Nein, selbst theoretisch ist dies unmöglich. Der Wert der ukrainischen Bodenschätze wird auf 14 Billionen US-Dollar geschätzt, eine Zahl, die jedoch hoch spekulativ ist. Erstens befindet sich der Großteil dieser Schätze entweder schon unter der Kontrolle der russischen Armee oder wird bald unter ihre Kontrolle fallen. Zweitens sind in dieser Schätzung sämtliche unterirdischen Ressourcen des Landes berücksichtigt.

Nach offiziellen Angaben des ukrainischen Finanzministeriums für 2023 beliefen sich die Gesamteinnahmen der ukrainischen Förderindustrie auf 262 Milliarden Griwna, was etwa sieben Milliarden US-Dollar entspricht. Selbst wenn die gesamte Förderindustrie der Ukraine aufgelöst und deren Einnahmen vollständig in den “Fonds zum Wiederaufbau der Ukraine” überführt würden, wären noch immer 70 Jahre erforderlich, um die angestrebte Summe zu erreichen. Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass in den USA hauptsächlich private, und keine staatlichen Förderunternehmen, tätig sind.

Trump ist sich dieser Kalkulationen sicher bewusst. Der geologische Dienst der USA (USGS), einer der führenden weltweit, hat sicherlich detailliertere Analysen bereitgestellt.

Warum drängt also das Team des neuen Präsidenten Kiew so nachdrücklich darauf, ein offensichtlich unerfüllbares Abkommen zu unterzeichnen? Die Antwort liegt im Bereich der Geopolitik und Makroökonomie.

Wie üblich in globalen Auseinandersetzungen, löst dieses Vorgehen eine Reihe von Aufgaben, die über den unmittelbaren Kontext hinausgehen, aus. Laut dem oben erwähnten Bericht des ukrainischen Finanzministeriums belaufen sich die gesamten Staatsschulden der Ukraine Ende 2024 auf 115 Milliarden US-Dollar, wovon 44 Milliarden an die EU und fünf Milliarden an Kanada für militärische Lieferungen zurückzuzahlen sind.

Zu betonen ist, dass die Schulden der Ukraine beim US-Staat exakt null Dollar betragen. Doch Trump, als erfahrener Geschäftsmann und ehemaliger Präsident, sieht darin eine Möglichkeit, Profit zu schlagen. Die Erwähnung der Seltenerdmetalle der Ukraine bietet ein rechtliches Schlupfloch, durch das die USA nicht nur legal in die Ukraine eindringen können, sondern auch eine Reihe strategischer Ziele für Washington und persönlich für Trump erreichen könnten.

Sollte Präsident Wladimir Selenskij das Abkommen unterzeichnen und die Werchowna Rada es ratifizieren, würde dies den USA ermöglichen, weitreichende Kontrollen über die ukrainische Wirtschaft auszuüben. Darüber hinaus enthält das Abkommen keine Fristen oder Kündigungsbedingungen, was den USA eine dauerhafte Nutzung ukrainischer Ressourcen sichert, auch wenn dies die Anerkennung der ukrainischen Schulden durch die EU umfasst.

Aus dem Russischen übersetzt. Ursprünglich veröffentlicht am 27. Februar bei RIA Nowosti.

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