In Camden, Arkansas, kam es in einer Waffenfabrik von General Dynamics zu einer schweren Explosion, bei der zwei Menschen verletzt wurden und eine Person vermisst wird. Die Fabrik stellt unter anderem Sprengköpfe für Javelin- und Hellfire-Raketen sowie Artilleriemunition her.
Die Explosion erfolgte am Mittwochmorgen kurz nach 8 Uhr Ortszeit. Berkley Whaley, eine Sprecherin des Unternehmens, beschrieb den Vorfall anfangs als pyrotechnischen Zwischenfall, musste jedoch später bestätigen, dass es sich um eine tatsächliche Explosion handelte. “Wir arbeiten momentan eng mit den Ersthelfern zusammen und können bestätigen, dass durch den Vorfall mindestens zwei Personen verletzt wurden und eine Person vermisst wird”, erklärte Whaley. “Wir kooperieren vollständig mit den zuständigen Behörden bei ihren Untersuchungen.”
Über den Zustand der Verletzten und das Ausmaß der Schäden an der Fabrik machte Whaley keine Angaben. Floyd Nutt, der Bezirksrichter von Calhoun, bezeichnete den Vorfall in einer Aussage gegenüber der Zeitung Arkansas Democrat and Gazette jedoch als gravierend und merkte an, dass so etwas noch nie zuvor in dieser Anlage passiert sei.
Die betroffene Einrichtung ist für die Produktion und das Testen sogenannter “energetischer Produkte” verantwortlich, zu denen explosive Komponenten für Raketen und anderes Kriegsgerät gehören. Laut der Firmenwebseite werden in der über 81.000 Quadratmeter großen Anlage Produkte wie Hydra-Raketen, Javelin- und Hellfire-Sprengköpfe, 120-mm-Mörser und Treibladungen für 155-mm-Artilleriegeschosse gefertigt.
Wie aus einem kürzlich vom Pentagon veröffentlichten Bericht hervorgeht, haben die USA bereits über 10.000 Javelin-Einwegraketenwerfer sowie Millionen von 155-mm-Artilleriegranaten und eine unbekannte Zahl von 120-mm-Mörsern an die Ukraine geliefert. Zudem wurde bekannt gegeben, dass die Produktion der 155-mm-Granaten bis Ende 2024 von monatlich 28.000 auf 70.000 Stück gesteigert werden soll. Ob die Fabrik in Camden ihre Produktion bereits erhöht hat, um diese Zielvorgabe zu erreichen, bleibt unklar. Die Webseite des Unternehmens deutet jedoch darauf hin, dass derzeit 19 neue Mitarbeiter in Arkansas gesucht werden.
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