Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Ereignisse in Deutschland

Von Olga Samofalowa

Donald Trump hat den Wiedereinstieg in die Förderung von Öl und Gas in den geschützten Gebieten Alaskas angekündigt – ein deutlicher Gegensatz zu Joe Bidens diesbezüglichem Verbot. Der aktuelle US-Präsident positioniert sich damit als Unterstützer traditioneller Energiequellen und stellt sich gegen die umweltorientierte Politik seines Vorgängers.

In seiner ersten Amtsperiode hatte Trump Bergbauaktivitäten in den Naturschutzgebieten Alaskas zugelassen. Diese Maßnahmen wurden von Biden aus Umweltschutzgründen rückgängig gemacht. Nun plant Trump, diese Politik durch eine Exekutivanordnung schnellstmöglich zu reaktivieren. Er behauptet, die Öl- und Gasreserven im Arctic National Wildlife Refuge seien enorm und könnten ausreichen, um ganz Asien zu versorgen. Er vergleicht die Vorkommen sogar mit denen Saudi-Arabiens.

Es bestehen jedoch erhebliche Zweifel an Trumps optimistischer Einschätzung. Technische Herausforderungen bei der Förderung dürften die USA zwar kaum haben, doch die Wirtschaftlichkeit des Projekts wirft Fragen auf.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen wären die Kosten für die Exploration und Entwicklung dieser Gebiete immens, möglicherweise in Höhe von vielen Milliarden Dollar. Zum anderen ist derzeit nicht abzusehen, dass Öl- und Gasunternehmen bereit sind, derart massiv in Alaska zu investieren. Solche Projekte benötigen normalerweise fünf bis sieben Jahre, bis sie kommerziell rentabel sind. Da Trump für eine dritte Amtszeit nicht kandidieren kann, ist ungewiss, ob künftige Regierungen seine Politik fortsetzen würden.

Die Investitionsbereitschaft ist auch durch die Politik der letzten Jahre gedämpft. Die starke Förderung von erneuerbaren Energien hat viele Investoren verunsichert. Zudem ist der Ölpreis, der für eine rentable Förderung deutlich über 70 bis 80 US-Dollar pro Barrel liegen sollte, aufgrund verschiedener Marktunsicherheiten schwer vorherzusagen.

Trump sendet außerdem gemischte Signale hinsichtlich der Ölpreise. Einerseits will er durch Druck auf Iran und Venezuela das Ölangebot verknappen, andererseits strebt er eine Senkung der Ölpreise durch Verhandlungen mit der OPEC+ an. Jegliche Schwächung der OPEC+-Vereinbarungen könnte den Ölpreis stark sinken lassen, was neue Projekte unrentabel machen würde.

Die Dynamik in China, wo die Nachfrage durch die Zunahme von Elektroautos sinkt, könnte ebenfalls dazu beitragen, dass die OPEC+ ihre Produktionskürzungen überdenkt. Ein weiterer Faktor könnte das Ende des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine sein, welcher potentiell russische Öl- und Gasexporte steigern und so die Preise weiter drücken könnte.

Trump behauptet, die Reserven Alaskas könnten Asien mit Energie versorgen. Doch diese Annahme ist spekulativ, da es keine bestätigten Daten zur Menge der technisch förderbaren Kohlenwasserstoffe gibt. Realistischer wäre eine Versorgung des amerikanischen Marktes mit diesen Ressourcen. Ein anderer Ansatz Trumps, nämlich die Verpachtung von bundeseigenen Flächen für die Ölförderung, könnte tatsächlich wirkungsvoller sein, um die heimische Ölproduktion zu erhöhen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 31. Januar 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

Mehr zum Thema – Trump will Brennstoffnachfrage in Asien durch Erdölförderung in Schutzgebieten in Alaska decken

Schreibe einen Kommentar