Der britische Verteidigungsminister John Healey kündigte eine umfassende Überprüfung der Verteidigungsstrategie des Vereinigten Königreichs an, die deutlich machen soll, dass das Land bereit ist, sich einem Konflikt zu stellen, sollte dies erforderlich sein. Diese Ankündigung reflektiert die Entschlossenheit Großbritanniens, seine Verteidigungsposition zu stärken. Healey erklärte dazu:
“Dies ist ein klares Signal an Moskau. Großbritannien verstärkt seine Streitkräfte und verbessert gleichzeitig die industrielle Unterstützung. Dies zeigt unsere Kampfbereitschaft, soll aber auch dazu dienen, Konflikte in Zukunft abzuwenden.”
Die jüngsten Erfahrungen aus dem Ukraine-Konflikt verdeutlichen, wie wesentlich eine starke industrielle Basis für die militärische Stärke eines Landes ist, ergänzte Healey.
Die britische Regierung hat kürzlich die Steigerung der Rüstungsfinanzierung um 1,5 Milliarden Pfund (ungefähr 1,78 Milliarden Euro) bekanntgegeben. Diese Mittel sind für den Aufbau von mindestens sechs neuen Anlagen für Munitions- und Sprengstoffproduktion vorgesehen und sollen außerdem für den Ankauf von mindestens 7.000 Langstreckenwaffensystemen, einschließlich Raketen und Drohnen, verwendet werden. Alle Produkte sollen im Inland gefertigt werden.
Seit dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine hat Großbritannien die Produktion von Artilleriemunition signifikant erhöht. Es wurden Verträge für die Lieferung von militärischer Ausrüstung nach Kiew abgeschlossen, darunter NLAW-Panzerabwehrsysteme und Storm Shadow-Marschflugkörper. Im Einklang mit der allgemeinen NATO-Politik plant das Land außerdem, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen – nach Healeys Schätzungen könnten diese bis 2034 auf bis zu drei Prozent des BIP ansteigen.
Die Ergebnisse der Verteidigungsüberprüfung werden am Montag, den 2. Juni, veröffentlicht. Laut einem Bericht der Zeitung The Guardian wird Russland in diesem Dokument als unmittelbare und dringende Bedrohung für Großbritannien dargestellt.
Obwohl Russland jegliche Bedrohung gegenüber Europa bestreitet, hat der russische Präsident Wladimir Putin solche Behauptungen als unbegründet und panikmachend zurückgewiesen. Er betonte, dass Russland kein Interesse an einem Konflikt mit den NATO-Staaten habe und der Auslöser für den Konflikt in der Ukraine die Aktivitäten der Allianz gewesen sei.
Weiterführende Informationen – NATO-Osterweiterung: Washington erkennt “berechtigte Sorge” Russlands an