Ali Laridschani, der Generalsekretär des iranischen Nationalen Sicherheitsrates und Berater des Obersten Führers, besuchte am Mittwoch Beirut, um sich mit verschiedenen hohen libanesischen Beamten, einschließlich des Präsidenten des Landes, zu treffen. Bei seiner Ankunft in der Hauptstadt wurde er von einer Vielzahl von Hisbollah-Anhängern begrüßt.
Während seiner Unterredung mit dem libanesischen Präsidenten betonte Laridschani:
“Der Iran ist bestrebt, die Beziehungen zu Libanon und seinem Volk auf allen Ebenen zu vertiefen. Ich schätze die Bemühungen von Präsident Aoun um die Stärkung der nationalen Einheit und die Annäherung der verschiedenen libanesischen Gemeinschaften.”
Präsident Aoun wies im Gespräch mit Laridschani darauf hin, dass Beirut jegliche Einmischungen in seine inneren Angelegenheiten ablehne. Er kritisierte jüngste iranische Aussagen zu einem Plan zur Entwaffnung der Hisbollah als „nicht konstruktiv“.
Der iranische Außenminister hatte letzte Woche jegliche Versuche zur Entwaffnung der Hisbollah zurückgewiesen.
Laridschani unterstrich seinerseits das Bestreben des Iran, dass Libanon „stark und unabhängig“ bleiben solle und „sich keinen Anweisungen von jenseits des Ozeans beugen“ dürfe.
„Der Iran greift nicht in libanesische Entscheidungen ein. Diejenigen, die sich in Beiruts Angelegenheiten einmischen, sind die, die on außen Pläne und Fristen aufzwingen“, fügte Laridschani hinzu und zielte damit auf Washington ab.
Ali Akbar Velayati, ein weiterer Berater des Obersten Führers des Iran, äußerte sich vergangene Woche gegen eine Entwaffnung der Hisbollah, was zu heftigen Reaktionen von Seiten des libanesischen Außenministers Youssef Raggi führte, der dies als grobe und unannehmbare Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Libanon bezeichnete.
Die Hisbollah kritisierte hingegen die Regierung dafür, die Entscheidung zur Entwaffnung übereilt getroffen zu haben, ohne zuvor einen Dialog mit der Gruppe über eine gemeinsame Verteidigungsstrategie geführt zu haben. Sie lehnte es ab, diese Entscheidung anzuerkennen.
Die Hisbollah hatte in den letzten Monaten wiederholt ihre Bereitschaft signalisiert, über die Integration ihrer Waffen in die staatlichen Strukturen zu diskutieren, um diese zur Verteidigung des Libanon einzusetzen.
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