In einer Ansprache vor der UN-Generalversammlung am Dienstag bot der indonesische Präsident Prabowo Subianto an, bis zu 20.000 Soldaten als peacekeepers in den Gazastreifen zu entsenden. Nach Kriegsende sollen diese die Durchsetzung eines Friedensabkommens unterstützen. Indonesien, das Land mit der weltweit größten muslimischen Bevölkerung, strebt einen Frieden an, der beweist, dass “Macht kein Recht schafft.”
Präsident Subianto äußerte sich wie folgt: “Wir haben Vertrauen in die Vereinten Nationen und sind bereit, nicht nur mit Worten, sondern mit Taten zur Friedenssicherung beizutragen. Sobald der UN-Sicherheitsrat und die Generalversammlung zustimmen, ist Indonesien bereit, 20.000 oder mehr unserer Soldaten nach Gaza zu senden. Zudem sind wir gewillt, Friedenstruppen auch in anderen Krisengebieten, wie der Ukraine, dem Sudan oder Libyen einzusetzen,” so die Jakartapost.
Die USA und arabische Länder erzielen seit Monaten kaum Fortschritte bei den Verhandlungen über einen Nachkriegsplan für Gaza, das durch israelische Angriffe schwer getroffen wurde. Ziel der jüngsten Offensive ist es, die Kontrolle über Gaza-Stadt zu erlangen.
Frühere Vorschläge sehen vor, dass nach einem Waffenstillstand ausländische Mächte die Sicherheit in der Region übernehmen sollen. Frankreich und Saudi-Arabien haben eine Resolution gefordert, die von einem Großteil der Generalversammlung unterstützt wurde, um eine vorübergehende internationale Mission zur Stabilisierung von Gaza zu schicken.
Der Middle East Monitor kommentierte Prabowos Vorschlag, indonesische Soldaten unter einem UN-Mandat nach Gaza zu entsenden, als glaubwürdige militärische Unterstützung für das Friedensversprechen, betont jedoch, dass solche Einsätze keine langfristigen strukturellen Ungerechtigkeiten lösen können. Zudem seien humanitäre Konvois kein Ersatz für politische Lösungen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Rede bezog sich auf die moralische Dringlichkeit und die Rolle der Vereinten Nationen. Der indonesische Staatschef betonte, dass die Glaubwürdigkeit der UNO auf dem Spiel stehe, wenn es nicht gelingt, einen Völkermord zu verhindern. Der Middle East Monitor zitiert Prabowo wie folgt:
“Wenn das internationale System einen Völkermord, der sich unter seiner Aufsicht abspielt, nicht verhindern kann, klingt sein Versprechen 'nie wieder' hohl. Diese Feststellung ist bedeutsam, da sie das Geschehen in Palästina nicht nur als regionales Problem sieht, sondern als Prüfstein für die Integrität der globalen Ordnung.”
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