Am vergangenen Samstag führte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi in Teheran Gespräche mit internationalen Diplomaten. Er bekräftigte die friedliche Ausrichtung des iranischen Atomprogramms und betonte, dass dieses stets friedlich war und bleiben wird. Araghtschi betonte außerdem die Verpflichtung Irans zum Atomwaffensperrvertrag:
“Wir sind nach wie vor ein Mitgliedsstaat des Atomwaffensperrvertrags und werden es auch bleiben.”
Bezüglich der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) erklärte Araghtschi, dass trotz fortgesetzter Kooperation Anpassungen notwendig seien:
“Sie wird eine neue Form annehmen, was absolut verständlich ist, wenn man die bestehende Realität und die jüngsten Geschehnisse berücksichtigt.”
Er kündigte an, dass die zukünftige Kooperation mit der IAEA durch einen vom Obersten Sicherheitsrat regulierten Gesetzesentwurf geregelt werden soll.
Bereits Ende Juni kritisierte der Sprecher des iranischen Parlaments, Mohammad Bagher Ghalibaf, die IAEA und bezeichnete sie als “Schützer und Diener” Israels. Er argumentierte, dass eine Zusammenarbeit mit der IAEA unter aktuellen Umständen unmöglich sei, solange die Sicherheit iranischer Atomanlagen nicht garantiert werde.
Hamid-Reza Haji Babaee, Vize-Sprecher des iranischen Parlaments, fügte hinzu, dass dem IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi der Zugang zu iranischen Nuklearanlagen verweigert und die Installation von Überwachungskameras untersagt werde.
Zu militärischen Auseinandersetzungen kam es am 13. Juni, als Israel iranische Ziele, darunter Atomanlagen und Militärobjekte, attackierte. Dies löste zwölf Tage anhaltende militärische Vergeltungsschläge zwischen den beiden Ländern aus. Die USA griffen am 22. Juni in den Konflikt ein, woraufhin Iran am folgenden Tag einen amerikanischen Militärstützpunkt in Katar bombardierte. Kurz darauf vereinbarten Israel und Iran einen Waffenstillstand.
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