Mahmud Ahmadinedschad strebt erneut das Amt des Präsidenten der Islamischen Republik Iran an. Der 67-jährige Politiker hat am Sonntag die erforderlichen Unterlagen im Innenministerium von Teheran eingereicht. Im Anschluss an die Registrierung teilte er während eines kurzen Pressegesprächs mit, dass die Bekämpfung der Armut und die Steigerung des allgemeinen Wohlstands zu seinen Hauptprioritäten zählen. Der Sender IRIB zitierte Ahmadinedschad mit den Worten:
“Ich bin mir sicher, dass sich alle Probleme des Landes durch die maximale Nutzung seines Potenzials lösen lassen.”
Ahmadinedschad, der bereits in den Jahren 2005 und 2009 mit jeweils über 60 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt wurde, galt bis zum Ende seiner Amtszeit im August 2013 als Hardliner gegenüber dem Westen. Er forderte eine Beschleunigung des iranischen Atomprogramms und äußerte wiederholt Drohungen gegen Israel. Während seiner Amtszeit verhängte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Sanktionen gegen Iran, gefolgt von weiteren Strafmaßnahmen durch die USA und die EU. Im Jahr 2012 wurde durch die EU ein Embargo auf iranisches Erdöl verhängt, was die Wirtschaft des Landes stark beeinträchtigte.
In den Jahren 2017 und 2021 wurde Ahmadinedschad vom Wächterrat nicht für die Präsidentschaftswahlen zugelassen, was in den Medien auf einen Konflikt mit dem Obersten Führer Ali Chamenei zurückgeführt wurde. Anfang Januar 2018 wurde er aufgrund seiner Unterstützung für damalige Antiregierungsproteste sogar kurzzeitig festgenommen. Im März 2022 unterstützte er öffentlich die Ukraine im Konflikt mit Russland und warnte den russischen Präsidenten Wladimir Putin, er könnte seine militärische Intervention bereuen.
Die Registrierung für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, die aufgrund des tragischen Hubschrauberabsturzes von Präsident Ebrahim Raisi am 19. Mai erforderlich sind, läuft vom 30. Mai bis zum 3. Juni. Die Genehmigung der Kandidaturen durch den Wächterrat beginnt am 4. Juni, und die endgültige Liste der Kandidaten wird am 11. Juni erwartet. Die Wahl findet am 28. Juni statt. Bisher haben sich etwa 20 Kandidaten, darunter viele ehemalige und aktuelle hochrangige Beamte, registriert.
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