In einem bemerkenswerten Schritt bietet Israel der Hamas einen temporären Waffenstillstand von zwei Monaten im Gazastreifen an, wie aus Berichten der Nachrichtenplattform Axios hervorgeht.
Dieses Angebot, das durch katarische und ägyptische Vermittlung der Hamas unterbreitet wurde, beinhaltet die Freilassung aller israelischen Geiseln in der Region als Gegenleistung.
Der Vorschlag, der im Zuge eines jüngsten, blutigen Massakers am 7. Oktober in Südisrael entstand, bei dem die Hamas hunderte Israelis entführte, zielt auf einen Austausch der rund 130 noch in Gefangenschaft befindlichen Israelis ab. Der Plan sieht eine schrittweise Freilassung der Geiseln vor, beginnend mit Frauen, älteren Männern über 60 Jahren und Personen in kritischem Gesundheitszustand. In weiteren Phasen sollen weibliche Militärangehörige, nicht-militärische Männer unter 60 Jahren und zuletzt männliche Soldaten freikommen. Ebenso beinhaltet das Angebot die Rückführung der Leichen getöteter Geiseln nach Israel.
Wichtig zu erwähnen ist, dass dieses Abkommen nicht auf ein vollständiges Ende des Krieges oder die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen abzielt. Israel hat jedoch seine Bereitschaft signalisiert, eine beträchtliche Anzahl palästinensischer Gefangener freizulassen.
Des Weiteren umfasst der Vorschlag eine Umstrukturierung der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) in bestimmten Bereichen des Gazastreifens und eine geplante Rückkehr der palästinensischen Bevölkerung nach Gaza-Stadt. Sollte die Hamas dem Abkommen zustimmen, würden die militärischen Operationen der IDF in Gaza nach Ablauf der 60 Tage zwar fortgesetzt, aber in deutlich reduziertem Umfang und Intensität.
Die Konfliktbilanz zeigt, dass Israel die Verluste der Hamas auf 10.000 Tote und 16.000 Verwundete schätzt, während US-Schätzungen etwas niedriger ausfallen. Von palästinensischer Seite heißt es, dass über 25.000 Palästinenser, darunter zu zwei Dritteln Frauen und Kinder, getötet wurden. Diese hohe Zahl ziviler Opfer hat Südafrika veranlasst, gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof Klage wegen Völkermordes einzureichen. Die IDF weist Vorwürfe wahlloser Angriffe auf Zivilisten zurück und beschuldigt die Hamas, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu nutzen.